Lügenpresse

Comic: Lügenpresse 1
Comic

Lügenpresse

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2017-04-26
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2017-04-26
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2017-04-26
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Comments

AJKea |         

Wieder die Verschwörungstheoretiker gut getroffen...
Statistiken, die zur vorgefassten Meinung passen, sind sehr aussagekräftig und "schockierend". Statistiken die nicht passen, sind "geschönt". Berichten die Medien über etwas, was ins Weltbild passt, wären alle Zweifel unangebracht. Gefällt das Berichtete nicht, ist es "gleichgeschaltete" Lügenpresse.
Das Leben kann so einfach sein...wink.gif

Wobei der Cartoon durchaus auch weitgefasster zutreffend ist... Bis zu einem gewissen Grad unterliegen wir alle dem "Bestätigungsfehler".

SeplundPetra |         

Statistik. Ich kann mich an eine Klassenarbeit erinnern, in der wir eine Statistik so anlegen sollten, dass sie das aussagt, was WIR wollten und nicht, was sie eigentlich aussagt.

Für meinen Geschmack ist mit dem letzten Statement alles gesagt.

Und ja: Nazis sind ein Problem. Eindeutig. Eine Bekannte von mir hat mal in verantwortlicher Position etwas gegen Nazis gesagt und dafür gesorgt, dass nicht einfach alles von den anderen, noch höheren Stellen verschwiegen und unter den Teppich gekehrt werden konnte. Seitdem wird sie verfolgt. Seit Jahren. Sie musste aus dem Beruf raus, die Stadt verlassen, das Bundesland verlassen und kann selten irgendwo länger bleiben, weil immer wieder in bestimmten Foren gegen sie gehetzt wird und sie nicht nur "böse Briefe" bekommt - egal, wo es sie zuletzt auch hingezogen hat. Leider wahr. Nazis waren und sind ein Problem.

karl_berger |         

statistische schwankungen von einem jahr aufs andere sagen wenig aus. zb gab es in österreich 2017 im osterverkehr einen rückgang an verkehrstoten gegenüber 2016 von 50 % (2017: 6 menschen, 2016: 9 Menschen). das sieht ja recht gut aus. aber schon weniger, wenn man es mit 2015 vergleicht: 3 Tote, oder 2013: 1 Toter. Von 2013 bis 2017 hat sich also die Zahl der Verkehrstoten versechsfacht!. das sieht katastrophal aus. beobachtet man die statistik über einen längeren zeitraum erkennt man eindeutig, dass die zahl der opfer zurückgeht. 1976 waren es zum beispiel 39 Tote, trotz sehr sehr viel weniger verkehrsteilnehmer.

genauso ist es bei den gewaltdelikten in österreich, sie sind konstant leicht rückläufig, übrigens trotz starkem zuzug. die zeitungen, also vor allem die drei drecks-zeitungen verbreiten dagegen eine meldungslage, bei der sich ängstlichere menschen nicht mehr aus dem haus gehen trauen.

ja, und nazis sind ein problem, weil sie erstens strohdumm sind, und zweitens schon gezeigt haben, wozu sie fähig sind.

deleted_180 |         

Man kann natürlich auch gern weiterschlafen, keine Frage. sleeping.gif

Die Mainstreammedien haben bis vor kurzem gerade nicht "aufgeblasen" sondern im Gegenteil beschönigt und heruntergespielt. Daher sprechen die nakten Zahlen eine eindeutige Sprache, trotz partieller Schönrechnerei wie bei den Wohnungseinbrüchen.

Im Vergleich zu 2015 und nicht 2012 wurde bei Mord und Totschlag ein Plus von 14,3 Prozent registriert, bei Vergewaltigung und sexueller Nötigung lag der Anstieg bei 12,8 Prozent. Ziemlich deutliche Zunahnme, aber natürlich ist laut Einstein eh alles relativ.

In deinem Land Österreich sieht es nicht besser aus:

Die Zahl der bei der Polizei angezeigten Fälle ist in fast allen Bundesländern im Vergleich von 2015 auf 2016 teils kräftig gestiegen. Insgesamt gibt es österreichweit ein Plus von 3,8 Prozent. In absoluten Zahlen bedeutet dies: Im Jahr 2016 wurden über eine halbe Million Straftaten angezeigt, nämlich 537.792 (2015 waren es 517.869 Fälle).

Besonders alarmierend: Die Zahl der angezeigten Asylwerber ist österreichweit um 54 Prozent gestiegen - Waren es 2015 noch 14.458 Straftaten, so stieg die Zahl im Vorjahr auf 22.289.

Aber klar doch, die Nazis sind das Problem, gennnaaaauuuuu shush.gif

fuenf |         

Natürlich kommen wir nicht ohne Zahlen aus, immerhin ein Versuch der Objektivierung. Diesen Hokuspokus zu verstehen, ist oft anstrengend. Statistiken muss man eben auch lesen lernen, bzw wollen.

Ein Beispiel: So glänzten die Oberhausener unlängst in der Presse in 'Big Lettern' mit der vergleichsweise günstigen Quote der Wohnungseinbrüche. Mit etwas Verzögerung kam dann heraus, dass man Kellereinbrüche anders zuordnete. Eine Lachnummer für jeden Eigenheimbesitzer, aber in der Summe durchaus korrekt.

karl_berger |         

@antonreiser:
das ist das thema des cartoons. ob da eine aussage auf deutsche verhältnisse in diesem jahr genau zutrifft, ist unbedeutend. die zweite aussage ist freilich, dass boulevardmedien, die verbreitung von nachrichten, die die vermutete gefühlslage der leserschaft treffen aufblasen. und an fakten weniger interessiert sind.

antonreiser |         

Als Cartoon über die selektive Nutzung von Presseorganen zwecks Bestätigung der eigenen Meinung finde ich diesen hier übrigens echt gut.

antonreiser |         

Das sind nicht nur Zahlen aus dem Hause Maizière.
ZEIT und ZEITonline haben bei allen 16 Innenministerien zu diesem Thema nachgefragt und haben von 14 (Saarland und Brandenburg hatten nicht geantwortet) Ministerien genau diese Zahlen bekommen.

Ich kann es zwar nachvollziehen, wenn Du den Zahlen misstraust, allerdings begibst Du Dich mit Deinen Mutmaßungen über Fahndungsverhalten und daraus resultierender Statistik noch weiter ins Ungefähre. Das hilft nicht weiter.
Genau hingucken und Missstände angehen ist das Einzige, was vielleicht hilft.

fuenf |         

tongue.gif[url]antonreiser[/url] Naja, Zahlen aus dem Hause De Maizere. Einer der seine Reputation verspielt in dem er sich persönlich gerne mal in 30%-Statistiken versteigt, ohne jeden Nachweis zu liefern - Unverantwortliche Stimmungsmache.

Die verfügbaren Fakten sind leider vielfältig bis widersprüchlich, ich bin von den veröffentlichen Zahlen auf lokaler, landes- und Bundesebene reichlich verwirrt. Kriminalitätsstatistiken waren schon immer eine schwierige Angelegenheit und zugleich hochpolitisch.

Zwei Aspekte scheinen mir wichtig: zum Einen wissen wir, was ethnisches Profiling anrichtet, da brauch man nur mal eine Fahrkartenkontrolle im Zug zu erleben. Strategie und Geisteshaltung der ermittelnden Beamten bestimmen unweigerlich ihr Fahndungverhalten und letztendlich die resultierende Statistik. Da, wo man intensiver sucht, findet man natürlich auch mehr. Auch über die Art des behördlichen Berichtswesens lässt sich trefflich streiten.

Zum anderen sind Verdächtigte nicht identisch mit verurteilten Straftätern. Die Zahlen laufen da zuweilen eklatant auseinander. Dennoch wird es oft unkritisch gleich gestellt, je nachdem wie man es braucht.

Meinungsblase, so verstehe ich das Thema des Comics. Und das finde ich hier exzellent präsentiert - graphisch wie inhaltlich.

antonreiser |         

Laut gerade vorgestellter Kriminalitätsstatistik ist die Gewaltkriminalität deutlich gestiegen, und das hat, ob's einem gefällt oder nicht, mit den zugewanderten jungen Männern zu tun.
Bereits 2014, also bevor Flüchtlinge in so großer Zahl hier waren, stellten junge Männer zwischen 14 und 29 Jahren über 60% der Tatverdächtigen bei Gewaltkriminalität, obwohl sie nur gut 9% der Bevölkerung ausmachten. Da ist es nur logisch, dass bei der Zuwanderung von vielen Männern dieser Altersgruppen die Gewaltkriminalität zunimmt.

karl_berger |         

rob:
ich kann nicht sagen, wie das in deutschland ist. kann ja sein, dass sich die vielen anschläge gegen asyleinrichtungen und anderer rechtsradikaler terror auf die statistik auswirkt. für mein land - österreich - stimmt es jedenfalls.
habe mir jetzt die deutsche kriminalstatistik angeschaut, und das jahr 2012 mit dem jahr 2016 verglichen:
Gewaltkriminalität 2012: 195.143, 2016: 193.542
ist kein berauschender Rückgang, aber eine deutliche zunahme sieht anders aus.

SeplundPetra |         

Lies doch mal richtig, Rob: GewaltverbrecheR haben deutlich zugenommen blow.gif

deleted_180 |         

Tja, Lügencartoon!

Laut Kriminalitätsstatistik haben gerade Gewaltverbrechen deutlich zugenommen. irritated.gif

SeplundPetra |         

WUN.DER.BAR.

Trifft es genau auf den Punkt - bei vielen!

fuenf |         

doubletop.gif Wunderbar!
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