Harte Einschnitte
51,5% der Türken stimmten am Ostersonntag für Erdogans Verfassungsreform. Etwa 1,5 Millionen Deutsche mit türkischen Wurzeln stimmten mit. In großen Städten wie Essen und Köln bis zu 70% für Erdogan.
Meine Meinung dazu könnt Ihr Euch denken ...
Comments
deleted_177 |
antonreiser |
Eine demokratische Wahl, die sich selber abschafft.
Gab's bei uns ja auch schon mal.
deleted_180 |
antonreiser |
deleted_177 |
Mehr direkte Demokratie wäre schön. Die Demokratie, die wir kennen, macht bestenfalls eine "Mehrheit" der Leute zufrieden (und dennoch: niemand wählt eine Koalition und schon gar nicht deren Auswüchse und Kompromisse), während der Rest zusieht wie alles bisher Erarbeitete den Bach runter geht. Österreich ist momentan ein schwarz-blaues, rechtes Land und die Regierung kürzt momentan Kunst und Kultur zutode. Die Regierung vergibt fast ausschließlich Aufträge an parteinahe Firmen – zuletzt einen über €100.000 schweren Auftrag an eine rechte Werbefirma für eine schwindlige Verkehrssicherheitskampagne, die einige Jahre laufen soll – und ersetzt die Vorsitzenden der Gremien, Ministerien und Aufsichtsräte durch Parteimitglieder, nur um die eigene Stellung auf die nächsten Jahre zu sichern.
Im Grunde ist so eine schwankende Politik nichts als eine Farce. (sorry, das wurde wieder ein ellenlanger Eintrag)
Leichnam |
Das muss man doch mal rein menschlich sehen.
Na, zu Politik hab ich mich auf jeden Fall letztmalig geäußert hier auf der Plattform - das überlasse ich mal den Intelligenzbolzen ... (Ein Solcher bin ich als einfacher Arbeiter mit Sicherheit nicht.)
antonreiser |
Es gibt Unterschiede zwischen einer Demokratie mit mehr direkten Elementen (z.B. Volksentscheide wie in der Schweiz) und der parlamentarischen Demokratie. Sicher gibt es für beide Modelle Vor- und Nachteile. Aber nichtsdestotrotz sind beide Formen Demokratie.
Dein Beispiel von der Euroeinführung ist nicht ganz korrekt. Bereits 1992 gab es den Vertrag von Maastricht, in dem die Schaffung einer Wirtschafts- und Währungsunion (= Euro) beschlossen wurde. Danach gab es noch zwei Bundestagswahlen, bei denen man sich mehrheitlich gegen die Parteien hätte entscheiden können, die diesen Vertrag ausgehandelt haben. Hat man aber nicht.
Einerseits wird darüber lamentiert, dass man nur alle 4 Jahre seine Stimme abgeben kann und danach nichts mehr zu melden hat (stimmt nicht, siehe weiter unten), andererseits wird von Wahlmüdigkeit geredet, wenn es mal in einem Jahr 2 oder 3 Wahlen gibt. Das passt nicht zusammen.
Deine Gleichsetzung von Wahlurne mit Begräbnis-Urne ist ein nettes Wortspiel, aber keine substantielle Aussage. Genauso meint man beispielsweise mit "Kiste" sowohl Sarg als auch Bett. "Ab in die Kiste" kann also Lebensende bedeuten oder auch Lebensanfang(!). Was sagt uns das? Nichts.
Es steht jedem frei, sich in einer Partei an der politischen Willensbildung zu beteiligen. Auch andere Formen der Meinungsäußerung sind möglich. Man kann Montags bei Pegida mitlaufen oder man kann (als noch nicht wahlberechtigter) Schüler bei Fridays for Future mitdemonstrieren. Letzteren, den Schülern, zolle ich hohen Respekt und hoffe, sie haben Durchhaltungsvermögen.
Zynisch, letztendlich, finde ich also eher die Aussage, in Deutschland gäbe es genauso wenig Demokratie wie in der Türkei. Zynisch gegenüber den Opfern der türkischen Diktatur.
Leichnam |
Alle vier Jahre darf man als Bürger seine Stimme abgeben (und hat dann keine mehr, man hat sie ja schließlich abgegeben ...), in eine Urne rein (Urne: Tod, nicht Leben.) ... Dann machen die "Volksvertreter" wieder vier Jahre ihren eigenen Kram, der teilweise vorm Volke geheim gehalten wird. Kenne ich noch von DDR-Zeiten her ...
Volksvertreter ... Zynischer gehts gar nicht mehr.
Würde das Volk zum Beispiel milliardenschwere Waffenexporte Deutschlands für gut und abnickenswert empfinden? Würde mal vermuten: Nein! ...
Gemacht wird es trotzdem ... Waffen, Leute, Waffen! Damit knallt man Leute ab!!!
Wer glaubt, man hätte in unserem Land im Zusammenhang mit unserer Regierung irgendein Mitspracherecht, den kann ich ob seiner Blauäugigkeit nur bedauern ...
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fuenf |
fuenf |
Vier erhobene Finger mit angelegtem Daumen stehen für ein „Evet“, also Ja für Erdogans Verfassungs-Referendum ...
Dagegen erhebt man besser Zeige- und Mittelfinger zum Victory-V, dem internationalen Widerstandszeichen. In dem Fall also "HAYIR!" oder "hayır demek"
fuenf |
antonreiser |
fuenf |
Wir stehen nun wohl live dabei, wie das System zur Diktatur verkommt. Dieser 'Putsch Gottes', all die Säuberungsmaßnahmen in Opposition und Presse - Tausende Polizisten, Richter, Lehrer, Journalisten still gesetzt ...
Ist das Parlament erst mal formal kaltgestellt, wird die Bahn frei für ein faschistisches Willkürsystem. Wir kennen das, wir hatten das mal selbst.
HuawaSepp |