Das Missverständnis (Die Diagnose : Psychose)
Hallo Ihr Lieben!
ich hatte einen Systemabsturz. Im Hirn. Was immer es war, es hängt wohl mit meinem übersensiblen autistischen Nervensystem und dem CRPS und ... zusammen (2 hoch n - Faktoren sind möglich).
Irrtümlicherweise landete ich dann wegen eines Herzfehlers und der daraus resultierenden Panikattacke (die sich sehr gruselig anfühlte, ich hatte unheimliche Angst, als würde ich in ein Loch fallen, und ich als Autist bin Angst gewöhnt... ) nicht in der Herzklinik sondern in der Psychiatrie gelandet.
Weil Autismus halt mit Vorurteilen einhergeht. Vorurteile sind auch nix anderes als Angst und Unwissenheit.
Also Wissen und das was ich hier tue, Aufklärung nimmt Angst. Das versuchen die Experten ja auch bei Corona.
Ich hatte das Vergnügen in Begleitung von zwei sehr netten und geduldigen Polizisten (deren Ruhe sich auf mich heilsamerweise übertrug, was ich von der Notaufnahme nicht beahupten kann...) in die geschlossene gebracht zu werden.
Ich wollte heim. Doch weil sich mein Nervensystem gegen das für es feindliche Umfeld im Krankenhaus und auch mit Vorurteilen und anderen missverständlichen Faktoren herumschlagen musste, wurde ich irrtümlich als für mich und andere gefhördend eingestuft.
Es lag meiner bescheidenen Meinung nach an der "Überdosis" Energie in Form von Kochsalzlösung von der ich mich instinktiv losriss... es gab eine ganz schöne Sauerei. Die Blutflecken hab ich noch auf der Hose. Die kann ich noch nicht loslassen, weil sie mir irgendwie Sicherheit gibt.
Ich wurde auch nicht aus Bösartigkeit eingewiesen, sondern weil keiner wusste, was er mit mir machen sollte. Und ein normales Krankenhaus hat halt auch nicht das Personal und die Möglichkeiten Patienten zu ihrem Schutz einzuschliessen und auf sie aufzupassen.
Da mich das Krankenhaus nicht loswurde, weil alle Kliniken übervoll sind, musste es noch zu einem Gerichtsbeschluss greifen. Deshalb die Polizei.
So kam ich zum Abenteuer im Rettungswagen mit dem Notarzt und mit der Polizei zu fahren. Alles an einem Tag, an dem das für mein Nervensystem ein bisschen zuviel war....
Mir fehlt der ganze Oktober und an die erste Woche kann ich mich kaum erinnern... An die 4 Stunden im Krankenhaus auch nicht. Ist wurschd.
Jeder hat also sein Bestes getan und das Ergebnis war leider nicht so besonders kompatibel mit mir.
Doch jeder hat es gut gemeint. Ich war also die ganze Zeit von Liebe und liebenswerter Professionalität umgeben.
Leider war die Umgebung alles andere als kompatibel mit mir. Ich passte mich an und es war sehr anstrengend, weil dort sehr viele Nervensysteme waren, die nicht mit mir kompatibel und sehr anstrengend für mich waren.
Ich glaube aber, dass ich mich dadurch auch schneller erholte, weil mein Nervensystem schneller wieder neuen Herausforderungen ausgesetzt war.
Wenn ich es mir hätte aussuchen können, wäre mir eine kleiner Dosis an Reizen jedoch lieber gewesen.
Auch weil es dort leider keinen Rückzugsort gibt. Die Tür hinter sich zumachen und abschliessen geht halt in einer geschlossenen nicht. Aus verständlichen Gründen.
Und da die dort stationierten Nervensysteme unterschiedliche sich gegenseitig aufschaukelnde Verhaltensweisen zu ihrer eigenen Beruhigung und Erholung praktizieren, ist das halt nicht wirklich eine so tolle Lösung.
Das Wissen darum würde ich hiermit gerne weitergeben.
Mein Nervensystem wandelte die Energiezufuhr, die mir die Nervensysteme meiner Umgebung bescherten (mit der ich ja zurechtkommen musste) , in Comics und Humor um.
Diese gefielen sowohl Mitpatienten als auch Pflegekräften und Ärzten und so hoffe ich auch zu einem angenehmen Heilunsklima dort beigetragen zu haben.
Das möchte ich hiermit coronitisch fortsetzen.
Meint Ihr , ich kann diese Comics bei einem Comicwettbewerb einreichen? Ich bin noch sehr verunsichert. Das liegt auch noch daran, dass ich die heftigen Erfahrungen der letzten Wochen verarbeiten muss. Das dauert noch. Ich brauch Zeit. Und kann auch nicht mehr schnell. Udn ich glaub das ist gut so. Immer schön eins nach dem anderen.
Ich sollte sogar einen Betreuer bekommen. Der hätte aber erst Zeit gebraucht und mir mit dem aktuellen Attest gar nicht helfen können also verzichtete ich dann darauf in Abstimmung mit der Ärztin im Abschlussgespräch. Es war alles ein grosses Missverständnis.
Das kann passieren. Es war aber auch eine sehr lehrreiche Erfahrung, die mich wie immer an meine Grenzen brachte.
Ich habe tolle und verletzliche Menschen kennengelernt. Helden. Auf beiden Seiten.
Und einige meiner Kollegen aus der Firma hätten auch ganz gut dort reingepasst.
Deswegen wähle ich hiermit die Kategorie "Superhelden".
Weil Ihr alle welche seid!
Sowohl Patienten als auch Ärzte und Pflegepersonal. Ihr alle! In den Firmen, in der Managementabteilung ... überall...
Das wollt ich Euch einfach mal sagen, weil ich glaube, das wisst Ihr gar nicht.
Soderla... los geht's.
Also mein Nervensystem ist übersensibler denn je.
Nach 2 Wochen klärte
Comments
AbyssalArt (ICOM e.V.) |
Etzerdla |
In der Psychiatrie bekommt man aber dasselbe Medikament wie das, das der Notarzt bei einem Schlaganfall gibt: Tavor.
Mein HIrn lebt im Hier und Jetzt . Ist schön da. Und alles andere ist mir wurschd.
Matze_malt |
Ein Tusch also ♫♪♫! Jetzt verschtand i des ... ha, i klois Dommerle.
► Abbr, woisch:
Mir Schwoba send do schbarsammr. Wenn mir "tuschet", dann so: "Tata-le!"
Z´viel isch nämlich nix - weil bei ons doch gilt: "Net gschompfa - isch gnuag g´lobt!"
@Wosch: Genau "Etzerdla"!
Ein Buch. Mit deinen Bildle dazu! Ich tät gleich eins reservieren wollen ... friends:
Etzerdla |
Reicht das auch?
Guckst Du hier...
http://www.sandra-jaeger.net/neues.htm
Ich glaube übrigens, dass das nicht nur Autisten hilft, sondern allen Menschen... aber das hast Du ja glaub ich auch gemeint.
Ich wünsche mir einfach, dass wir Menschen uns so akzeptieren und gern haben und lieben können, wie wir sind. Und nicht irgendwelchen seltsamen Bildern hinterherrennen....
Wozu? Ich versteh das nicht. Ihr seid doch alle wunderbar so wie Ihr seid. Ihr seht das nicht, weil das unser Gehirn halt so macht und Dinge ausblendet, von denen es umgeben ist. Wenn Ihr ein neues Poster aufhängt, dann seht Ihr das auch nur am Anfang.
Mit Euren Mitmenschen ist das auch so. Die nehmen wir dann nimmer wahr sondern als selbstverständlich hin.
Und das ist das Problem. Sie sind es nämlich nicht. Und sie halten uns und geben uns halt , wenn alles schief geht. Menschen sind wunderbar und können sich auch wunderbar auf die Nerven gehen. Nur im Dialog läßt sich das klären. Im 1:1 Gespräch. Das ist meine Erfahrung und meine Sichtweise. es funktioniert für mich.
Das liegt an den "False Beliefs". Denn unser Hirn ist nicht zum Detaildenken geeignet sondern auf Energie-Effizienz ausgelegt und das geht nur mit Simplifizierung. Das ist eine Sichtweise.
Manchmal muss man sich sicher auch die Details angucken um die grossen Zusammenhänge zu erkennen... es gibt daneben noch viele andere Sichtweisen. Jede ist kontextabhängig. Jede Handlung.
Menschliches Verhalten ist nicht berechenbar, weil es unendlich viele Sichtweisen und damit Denkweisen und Handlungsweisen gibt.
Nur ist das keinem mehr bewusst.
Das Marmeladbrot, das Ihr gestern gegessen habt, hat mit dem von heute wenig zu tun. Auch wenn unser Hirn uns das glauben machen will.
Die Welt ist komplex. Unser Hirn kann das aber gar nicht erfassen. Deshalb macht es sich die Welt einfach.
Wenn wir uns dieser False Beliefs bewusst werden, dann können wir viele Probleme lösen (die richtigen Hebel erkennen und ansetzen) und uns besser verstehen. Momentan erinnert mich unsere Gesellschaft oft an den Turmbau zu Babel.
Wir reden zwar miteinander aber hören einander nicht zu. Meinungsaustausch findet selten statt. Aber so selten anscheinend auch nicht. Alles eine Frage der Sichtweise.
Ich kann immer nur meine spiegeln und erklären. Oder wie mein Busnachbar gesagt hat, wenn ich wissen will, was ein anderer denkt, dann muss ich ihn einfach fragen. Pragmatisch praktisch gut, wie Ritter Sport. :)
WOSCH |
Etzerdla Du solltest ein Buch sschreiben.
Das würde vielen Menschen die mit autistiischen Kindern arbeiten helfen zu verstehen was in denen vorgeht, denn die können das niemals so gut formulieren wie Du gerade
Etzerdla |
Denn geteilte Freude und Humor ist doppelte Freude und Humor.
Etzerdla |
Ihr ward immer da, wenn es mir dreckig ging und ich die Welt nimmer verstanden hab.
Ihr habt mich ermutigt und tut es noch, Dinge zu tun, wenn ich verunsichert bin. Und das ist meine STandardkonfiguration aufgrund des Autismus.
ich hab keine Angst vor dem Leben, ich hab halt nur eine hyperaktive Amygdala vererbt bekommen. Aber erklärt das mal jemandem :)
Die hamm ja alle keine Zeit, die Fachleute.
Dabei könnten die soviel von UNS lernen! Durch den Austausch von Meinungen und Sichtweisen.
Irgendwie ist das der Gesellschaft abhanden gekommen.
Und wisst Ihr was, da ich das mit den Sichtweisen ja nicht automatisiert habe und einfach die Leut frag, warum sie so reagieren wie sie es tun, lerne ich immer wieder neue Sichtweisen kennen. Und alles sind Missverständnisse. Und aus Missverständnissen entstehen, Wut, Leid, Aggression, Verzweiflung und Kriege.
Und da versteh ich einfach nicht, warum wir nicht miteinander reden. Wir würden viel Zeit sparen, wenn wir wenn wir irritiert und verwirrt sind, einfach nachfragen und unsere Sichtweisen austauschen.
Wir würden uns viel ersparen. Das würde ich mir wirklich wünschen, weil sich das Leben als wandelndes Missverständnis nicht besonders toll anfühlt. Dauernd explodiert um mich herum etwas und ich habe keine Ahnung warum. Es erkllärt mir aber auch keiner. Weil jeder davon ausgeht, dass der andere es mit absicht tut.
Anscheinend ist das unseren Eltern schon abhanden gekommen. Zumindest meinen. Die sind auch autistisch.
Allerdings stell ich fest, dass die "sogenannten" Normalen auch nicht anders sind.
Spreche ich sie auf Tabus an , zeige ihnen eine andere Sichtweise, die Dinge zu sehen, dann geben sie zu: mir ist es genauso gegangen.
Die Norm gibt es gar nicht. Denn menschliches Verhalten ist per se nicht vorhersagbar. Oder hättet Ihr vorhersagen können, dsas ich das hier jetzt schreibe? Ich wusste das nicht. Das war ein spontaner Impuls. Das ist die Authentizität des Augenblicks. Das ist echt und jetzt notwendig.
Ich will aufklären und erklären, damit es für andere besser wird. Und mich auch. Denn wir leben miteinander und brauchen einander. Nur wenn es den Menschen um uns herum gutgeht, geht es auch uns gut und wir können heilen.
Also Dialog ist heilsam. Monolog ist manchmal auch notwendig. Und manchmal muss man auch etwas lauter werden. Doch schreien geht über meine Kräfte. Ich bin ein geborener Vermittler weil ich alles in Frage stelle.
Und das ist jeder Mensch von Natur aus. Ich glaube das Problem ist, dass die Angst regiert. Die Angst vor den Tabus , vor dem Anderssein. Vorurteile sind auch nichts anderes als Ängste.
Wissen hilft Vorurteile aufzuklären und auszuräumen.
Dass die Tabus die Regel sind weil Schmerz heilsam und Freude und Leid halt zusammengehören und die ganze Tragikkomödie des Lebens wiederspiegeln, und alles zusammengehört, das scheint uns irgendwie abhanden gekommen zu sein.
Deshalb will ich einfach mal drauf aufmerksam machen.
WEnn Ihr Euch öffnet , dann öffnen sich auch die Menschen um Euch herum. Ich erlebe es gerade.
Ich bekomme in Zeiten von Corona KOntakt! Weil ich vertrauen aussende. Weil ich meine Verletzlichkeit zeige.
Denn nur wo Verletzlichkeit wohnt, wohnt auch Mut. Der Mut der Verzweiflung und der Veränderung. Denn Veränderung ist die Regel und wir können uns nicht nicht verändern. Es passiert einfach.
Dinge geschehen. Und es gibt keine Schuldigen. Es gibt undendlich viele Paramater warum Dinge geschehen. Wir sind Opfer und Täter zugleich. Und wir alle tun unser bestes. Meinen aber nicht zu genügen.
Wir sind alle so genug und gut wie wir sind. Weil wir immer auf dem aktuellen Wissenstand und das sind nichts anderes als usnere Sichtweisen , die wir im Austausch mit anderen erlangen, handeln.
Also wir tun immer das, was wir in dem Moment als richtig erachten.
Und wenn Ihr das wisst, dann nehmt Ihr die Dinge, die Euch passieren auch nicht persönlich. Okay, vielleicht anfangs... aber in der Trauer- und Nachverarbeitungsphase könnt Ihr erkennen, dass keine Absicht dahinterlag sondern die beste Absicht aller Beteiligten.
Ihr seid alle von Liebe umgeben. Ihr seht es nur nicht mehr. Weil die Angst und das Misstrauen Euch dafür blind machen.
Ich spreche aus Erfahrung :)
Denn meine angeborene hyperaktive Amygdala läßt mich jede Situation in Todesangst erleben. Des is fei a ned grod as gsündest :)
Ich kann nix dafür. Und Ihr auch nicht. Doch es gibt ein Gegenmittel: Vertrauen. Und das ist nix anderes als Liebe.
damit will ich Euch ermutigen mit Dingen, die Euch passieren , offen umzugehen... denn erst dann wird sich wieder das Vertrauen in unserer Gesellschaft entwickeln.
Klar, Ihr werdet Rückschläge erleben, aber auch die geschehen nicht absichtlich. Sondern weil jemand es gut mit Euch meint.
Ich hätte fast einen Betreuer bekommen.
Die Ärztin war offen und wir konnten das ganze dann klären und jetzt nehm ich die Dinge auch wieder selbst in die Hand und übernehme Verantwortung für mich. Jemand anders kann das auch gar nicht.
Weil nur ich wissen kann, was für mich richtig und iwchtig ist!
Man lernt nie aus!
Diesmal ist das Missverständnis nach zwei Wochen (gut die Nachverarbeitung läuft noch, da mein Nervensystem sich von den Strapazen erst noch erholen muss) aufgelöst worden, weil mir die Ärztin im Abschlussgespräch im Dialog meine Fragen erklärt hat. Es hat sich vieles geklärt. Weil sie offen war!
Und ich mich so bei Ihr halbwegs wohlfühlen konnte. Wie das halt mit einer hyperaktiven Amygdala so geht.
Ich ermutige Euch also so wie Ihr mich ermutigt: stellt Dinge in Frage, geht auf Menschen zu und fragt sie nach ihren Gründen, wenn Ihr nicht versteht, warum sie so handeln wie sie handeln.
Schreibt bei Befundberichten Feedbackbriefe, in denen Ihr Eure Sichtweise erklärt.
Ich mach das schon immer so. Leider bin ich da wohl die Anomalie und werde daher ausgesondert.
Ihr habt die wertvollsten Erfahrungen, die die Forschung, Ärzte und Gesellschaft weiterbringen! Also gebt sie weiter! Behaltet sie nicht für Euch!
Aber geht dabei auch nicht über Eure Grenzen. Passt gut auf Euch auf! Tut was Ihr könnt. Die anderen sind ja auch nit auf dne Kopf gefallen. Die sind genauso schlau wie Ihr. Die hamm ja studiert :)
Macht Probleme von anderen nicht zu Euren. Gebt sie zurück. Und wenn jemand nicht weiss was er will, dann spielt den Ball einfach zurück. Ihr könnt es ihm eh nicht rechtmachen, wenn er nicht weiss was er will...
Also .. Ihr habt nix zu verlieren nur zu gewinnen. Experimentieren macht klug und Spass. Ihr werdet die Dinge "mit anderen Augen" sehen. Das mein ich nicht wortwörtlich... sondern metaphorisch. Alles andere wäre sehr gruselig :)
SeplundPetra |
@Etzerdla: Herzlich willkommen zurück
Matze_malt |
Was heißen die drei Silben also - ich steh auf dem Schlauch
HuawaSepp |
Mein großer Respekt, so offen und ehrlich wie du kann ich leider nicht über mein Leben schreiben....
Wünsch dir alles Gute...
deleted |
deleted |
Miezel |
herve |
Matze_malt |
LindaBunge |
Ein Schenkelklopfer!
Matze_malt |
Deine Comics würde ich einreichen - zusammen mit dem, was du uns oben so offen erzählst hast (und eine "Kurzvita" - evtl. "zusammengebastelt" aus deiner Homepage).
Alles Gute - Besserung - und - Gesundheit ...
boy |
Toonsup empfinde ich manchmal wie eine virtuelle Selbsthilfegruppe, man unterstützt sich gegenseitig und hilft wo möglich. Überraschend viele hier haben allemöglichen Symptome und Probleme, wobei ich mich mich nicht ausschliesse (Depris und so).
Die Psyc-Hose mit den Flecken ist ein guter Reminder an eine Zeit, die du überstanden hast.
Etzerdla |
vielen Dank!
antonreiser |