China, 4.Juni.1989
Jahrestag des Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens
Ein ikonisches Bild gegen das verordnete Vergessen
Seit drei Jahrzehnten werden im Hongkonger Victoria-Park alljährlich Kerzen zum Gedenken an die Opfer des Massakers vom 4. Juni 1989 entzündet.
Damit dürfte es allerdings jetzt Schluss sein. Wenige Tage nach der Entscheidung des Nationalen Volkskongresses in Peking, ein Sicherheitsgesetz für Hongkong zu erlassen, hat die Polizei die Erlaubnis für die alljährliche Mahnwache verweigert.
Anstelle von brennenden Kerzen wird man nun vielleicht Schlagstöcke, Tränengas, Gummigeschosse und gewalttätige Polizisten im Victoria-Park erleben.
Zum Jahrestag: In China demonstrieren 1989 Hundertausende Bürger wochenlang für mehr gesellschaftliche und politische Freiheiten. Am 4. Juni 1989 schlägt das chinesische Militär die Proteste rund um den Platz des Himmlischen Friedens in Peking blutig nieder. Hunderte Menschen werden getötet, manche Quellen sprechen gar von Tausenden Toten.
Comments
fuenf |
Festland-China (=Volksrepublik China) als ehemaliges Entwicklungsland zeigt uns nun, was sie vom kapitalistischen Westen gelernt haben. Ich nenn mal als Folge: unsere starke Marktabhängigkeit von C, griechische Häfen und amerikanische Schweinefarmen mit gigantischen Gülle-Seen in chinesischer Hand.
Aber mal davon ab: Es gab hier einen, der vor Jahren oft ein Tagesthema visualisierte. Fand ich immer interessant. Ich höre auch gerne das Zeitzeichen im Radio, man wird ja nicht dümmer davon.
Fänd ich schön, wenn hier zu herausragenden Ereignissen und Gedenktagen gelegentlich passende Bildchen (gerne auch mit passendem Background) eingestellt würden.
¹ ) Interessanter Fehler im China-Länderportrait der Bundeszentrale für politische Bildung: hier wird fälschlich Taipeh als Hauptstadt von China angegeben
Matze_malt |
Hier muss die Erinnerung wach bleiben.
Ich denke, Hong Kong hin oder her - Taiwan ist mitgefährdet.
fuenf |
Auf einen Video kann man beobachten, wie der Kolonnenführer mit ihm gestikuliert. Dann versucht er einmal links, einmal rechts an ihm vorbei zu fahren.
Das Video bricht in der Szene ab. Vermutlich blieb er unverletzt, sonst hätten Beobachter davon berichtet.
Aber was ist aus ihm geworden? Später verhaftet, hingerichtet, verscharrt? Oder konnte er untertauchen, außer Landes fliehen?
In Chinas Internet wird heute alles, was an den 'Tank Man' erinnert, zensiert. Weil er als eine Art Chiffre für westliche Werte gilt, versucht die Kommunistische Partei Chinas jegliche Erinnerung an ihn, das ikonische Foto und das Massaker 1989 zu verhindern.
fuenf |
Die Erschütterungen zeigen sich bereits, denn Xi Jinping ist gnadenlos und auf seine Art effizient. Der alte Fuchs, ist der amerikanischen Dumpfbacke, unserem Statthalter der 'freien Welt', wohl weit überlegen.
Erinnern wir uns: Im ersten Opiumkrieg 1841 besetzten die Briten die chinesische Insel. Dann wurde Hongkong britische Kolonie und blühte wirtschaftlich schnell auf, mit einem westlichen 'way of life'.
Doch China wollte ihre Gebiete zurück. 1997 vereinbarte man daher
"Ein Land, zwei Systeme" mit einer Übergangszeit von 50 Jahren. D. h. Hongkong wurde zwar chinesisch, bekam aber weitgehende Autonomierechte zugesichert.
Insgesamt glaubte man wohl im Westen, das sich China bis dahin irgendwie westlich (demokratisch?) entwickelt. Aber die kommunistische Partei ist heute stärker als jeh und das Kräfteverhältnis gerät global in Bewegung.
Die Briten bieten ihren ehemaligen kolonialen Untertanen schon jetzt Einreisevereinfachung.
KritzelJo |
antonreiser |
KritzelJo |