Meine Outdoor-Zeichnerei hatte vor langer Zeit mit Notizen in der Reiseklade begonnen. Die zunächst lediglich als kleine Textergänzungen gedachten Aufzeichnungen, wurden von Reise zu Reise zunehmend größer und zeitaufwändiger und füllten schließlich ganze Seiten und Doppelseiten aus.
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Psychologisch interessant: die Erinnerungen die sich an eine gezeichnete Situation verknüpfen sind weitaus intensiver, als sie eine handvoll Fotos wecken können.
Soziologisch interessant auch die Wirkung des in sich ruhenden Zeichners auf seine Umgebung.
Künstlerisch interessant: stehend zu zeichnen oder gar im vorübergehen formt einen eigenen Stil. Es schult den Blick für das Wesentliche und ggf. eine akzeptierende Haltung, die z.B. den 'falsch platzierten Strich' als Anregung nicht als Fehler begreift.
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Ca. 1988 kaufte ich in Ungarn einen Koffer voll Zeichenblöcken verschiedener Formate auf. Je 30 Blatt Spiralheftung der Marke 'Nazlatok'. Einband mit Goldeindruck auf plastifizierter Gewebeoptik. Es war eine verrückte Idee. Wusste ich denn, ob ich das Material überhaupt jemals auf brauche? Nun - gut ein viertel Jahrhundert später, wird es tatsächlich knapp mit dem Rest ...