South Ceylon Restaurant
Oh...The Heats On
Organized by
Boyz of Ken 30210
At 1st Floor
South Ceylon Restaurant
Tickets Rupees 200
Rhythem of the Night.
Speceially for Bigmatch Guys
Todays Best Music Mix
.
Das war zu Lesen auf einer
Einladung zu einem
Tanzvergnügen in Kandy.
Kandy, die Stadt, die stolz darauf ist,
einen Zahn Buddhas zu besitzen.
In Colombo konnten wir
Straßenzüge abgehen,
da war eigentlich nichts
ausser zerbombten Häusern.
Und dem Gruselthrill dass
die letzte Bombe erst die
Woche zuvor hochging.
Jetzt sind die Tamil Tigers tot,
und auch der schöne Strand
wo wir uns erholten ist weg.
Vom Tsunami gestohlen...
War trotzdem eine wunderschöne Zeit.
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Die meiste Zeit waren wir zu Gast bei Sandamali und Radnasiri. Radnasiri ist Manager einer großen Teeplantage im Hochland. Radnasiri wohnt unter der Woche in einem riesigen Manager-Bungalow der Tea-Company.
Er glaubt, er lernt was über europäische Umgangsformen, wenn er Gäste bei sich im Managerhaus aufnimmt. Im Haus gibt es zig Diener und einen Koch der nur einen Zahn hat. Der aber die wunderbarsten Fruchtsaftmischungen zubereitet. Um das Haus ist ein stoppelkurzer Rasen, der ständiger Pflege mit der Giftkeule bedarf.
Am Wochenende sind auch meistens Sandamali und die Kinder da. Ich hab mal zugesehen wie eins der Kinder beiläufig ein Stück Abfallpapier einem Diener zugeworfen hat, der hat sich gebückt, es aufgehoben und irgendwo entsorgt. Die Familie hat noch ein eigenes Haus, an dem ständig weitergebaut wird, am Rand von Kandy, der heiligen Stadt. Zahntempel und so. Ums Haus ist viel einbruchsicheres Blech, im winzigen Hof hausen hochgefährliche Wachhunde mit roten Augen. Die Sorte mit den Bananen-Gesichtern. Die Familie hat sich während der Schulferien einige Tage Zeit genommen, uns per Company-Jeep einige Besonderheiten in zugänglichen Teil von Ceylon zu zeigen. Da sass dann Radnasiri lässig-stolz auch selbst am Steuer, ansonsten haben sie natürlich einen Driver.
Es gibt wirklich Beeindruckendes zu sehen, halb-ausgegrabene Dschungel-Städte, die weiss-ich wieviel Millionen Jahre alt sind, 3-Stockwerk-hohe Buddah-Statuen, Affentempel, Hindu-Tempel wie riesige Sahne-Torten, Pyramiden quietschbunter aufeinander gestapelte Ramas, Vishnus und andere Hindugottheiten. Die Hindus verfügen über mehrere Tausend Götter, die genaue Anzahl ist unklar. Beneidenswert.
Am meisten beeindruckt war ich aber von den ständigen Straßensperren. Alle paar hundert Meter ein paar Sandsäcke oder eine gartenhausähnliche Bretterbude mit Teenager-Soldaten. Und meistens waren es Girls in schicker sandfarbener Uniform in vollem Bewaffnungsornat, volle Kanne mit Maschinengewehr und Handgranaten.
Am Anfang hab ich natürlich Schisse gehabt, aber ich hatte den Dreh schnell raus: Ich bin mit meiner Videokamera direkt auf die zugelaufen, hab sie angequasselt und ausgiebig aus allen Blickrichtungen gefilmt. Und die haben sich vielleicht gefreut, kein Scherz. Total hübsche, kichernde junge Tamilen-Mädels, die verlegen aber voller Stolz Uniform und Maschinengewehr hergezeigt haben. Ich musste dabei immer an einen Song von den CRAMPS denken, "Bakinigirls with Machineguns". Nur in der Hauptstadt waren die Sperren grimmiger, besonders wenn, wie so oft, ein Attentat war, da gab es dann kein Gekicher.
Einmal kamen wir beim Spazierengehen zu einer Gruppe Soldaten die ein umzäuntes Stück Urwald bewachten. Es stellte sich dann heraus dass das Wildhüter waren, die eine Art Seniorenheim für Elefanten betreuen. Im bewirtschafteten Dschungel ist der Elefant ein ganz normales Arbeitstier, und wenn der mal alt und wacklig wird kommt er in so ein Elefantenheim und hat dort seinen Ruhestand. Die waren auch ganz zutraulich und kamen gleich angestapft um uns zu beäugen. Als Touri bist du überall gern gesehen und hast sowieso totale Narrenfreiheit.
Ein beeindruckend freundliches Land, ich war gerne dort...
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Auf besonderen Wunsch von Iris / irlcartoon noch eine Story
Hm. Schreib ich was über Dambulla wo mir die Affen Buntstifte
gemopst haben, oder über Sigiriya, Polonnaruwa...?
Adams Peak, Aufstieg zum. Ein mystischer Berg, der zur Pilgerzeit von Buddhisten, Hindus und Moslems geschätzt und gerne erklettert wird. Eine sieben Kilometer lange Treppen-Tortur bis zum Gipfeltempel in 2240 Meter Höhe.
Startpunkt ist Dalhousie, (allein schon der Name, grins.) eine wild zusammengenagelte Bretterbudenstadt, wo alles angeboten wird, was der Pilger so braucht. Ich war nach der Saison auch dort, dann ist alles ausgestorben und verlassen wie Tombstone. Die Pointe bei der Besteigung des Adams Peak ist, dass man oben den Sonnenaufgang erlebt. Also gehts los so um Mitternacht, zusammen mit hunderten anderer Pilger.
Und der Aufstieg hats wirklich in sich, wir sassen immer wieder keuchend am Rand und schauten den fröhlich grinsenden Lastenträgern hinterher, die die Bretterbuden am Wegrand beliefern. Je höher, desto kälter, eher eisiger und vor allem windiger wird es. Es wird viel gemunkelt von ganzen Reisegruppen die links und rechts immer wieder mal einfach so in den Abgrund geweht werden. Konditionsschwächere Greise und Kleinkinder werden von der Verwandschaft hochgetragen.
Oben noch stockdunkel, mit zitternden Füßen angekommen, darf jeder am Tempel einen Gong anschlagen. Pro Besteigung einmal. Soweit so gut. Dann qdrängen sich alle in den großen Zeremoniensaal um von den Mönchen gesegnet zu werden. Ich bin da nicht mit rein, da waren so viele echt gläubige Einheimische, da wollte ich mit meinem Freizeit-Atheismus niemand den Platz wegnehmen. Zumal einige Reisegruppen mit Westlern in voller Bergsteiger-Montur sich auch noch peinlicherweise mit reindrängen mussten.
Dafür, habe ich mir später sagen lassen, habe ich die Schmetterlinge verpasst. Mitten in der Zeremonie haben sich mehrere Schwärme rötlicher Schmetterlinge auf die im Gebet versunkenen Pilgern niedergelassen. Ein sehr spiritueller Moment. Später habe ich erfahren dass die Schmetterlinge zum Sterben auf den Berg fliegen. Hm. Ein schöner Moment war dann noch, als Sonne aufging und der Berg seinen berühmten pyramidenförmigen Schatten auf die im tiefen Nebel liegenden Täler warf. Ich war trotz Freizeit-Atheismus schwerstens beeindruckt.
Zurück wars dann vergleichsweise easy.
Comments
KlausCornfield |
lynilon |
boy |
Ich hab noch ein Skizzen-Reisebuch aus Katalanien, Barcelona,
aber davon später mal...
Toonster |
Schön mal zwischendurch solche Werke hier zu sichten.
boy |
@Buddha und Anton, ich bedanke mich für eure freundlichen Komments.
Ich finde auch, jeder der ein bisschen zeichnen kann, sollte Reise-Skizzenbücher führen...
LiddlBuddha |
Klasse! Will mehr sehen!
antonreiser |
Besonders die farbigen Bilder beindrucken mich sehr.
boy |
boy |
@Fury: Alter Freund und Kupferstecher...danke.
Toonster |
Kringe (ICOM e.V.) |
boy |
@fuenf: "Passend zur Urlaubszeit eine Aktion aus dem Hut zaubern ... im Sinne von "zeigt her, Eure Reisebücher".Gute Idee, Paul und du, ihr habt ja sowas auch schon hochgeladen. Vielleicht sollte man einfach eine Reisebuch-Skizzen Sammlung anlegen?
@Iris: Danke, ich hätte schon noch ein paar Geschichten auf Lager, grins.
@Der Ein-Sterner: Ist zum 4Sterner mutiert. Potzblitz.
fuenf |
Wäre doch jetzt genau die Zeit, dass die toonsUp-Meister passend zur Urlaubszeit eine Aktion aus dem Hut zaubern ... im Sinne von "zeigt her, Eure Reisebücher".
deleted_177 |
Mir gefallen besonders die farbigen Portraits hier. Das erste von Sigrid am Strand erinnert fast ein bisschen an Munch, sehr expressionistisch ;)
Starke Sachen!
boy |
@Java: Freut mich. Sonntag früh Brunch im Englischen Garten, Biergartenbank am Hesseloher See?
Java |
lynilon |
War eigentlich Angela Merkel auch auf Ceylon.....? (4. Bild)
Ist das dritte Bild ein Selbstportrait beim Zeichnen?