Schussgeil
Auf Arbeit hatten wir neulich das Thema Heroin, ich hab da zufällig einen Kollegen der damals mit der Autorin von "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" zur Schule gegangen ist. Hab mir neulich mal das Buch von Frau F. gegönnt, an den Orignalschauplätzen (bei denen ich zufällig wohne) hat sich nicht wirklich viel geändert. Hatte irgendwie das Bedürfniss den psychologischen Selbstbetrug mit denen sich die hiesigen Fxer bis zum Schluss einreden alles unter Kontrolle zu haben zu verarbeiten. Dieses Thema ist allerdings dermaßen komplex dass es in dem Bild nur Oberflächlich angekratzt werden kann, und auch dass nur mit viel Text.
PS: Die Zitrone ist ein billiger Säureliferant zum lösen von dem Gelumpe (falls mir das richtig erklärt worden ist), zum üblichen Profi-Besteck gehören dann noch eine unglaublich verdreckte Einwegkanüle, ein rostiger Löffel und ein geklautes Feuerzeug. Es geht in Fachkreisen das Gerücht um dass man allgemein nach 10 Schuss abgängig ist, aber die Existenz von Rauschgiftpionieren (Durchschnittsalter zwischen 14 und 17) die nach einem Versuch das Interesse verlieren ist bekanntlich noch nie wissenschaftlich belegt worden. Besonders blöd auch das man auf einen Therapieplatz ruhig mit einem halben Jahr Wartezeit rechnen darf (übrigens wie bei fast allen Suchtkrankheiten). In der Anfangsphase gibt es bei den Jungfixern tükischer Weise kaum erkennbar Symptome, erstens werden die meistens durch die Pubertät überdeckt und zweitens sind in dem Alter unontrollierte Lachkrämpfe und eine starke Veränderung der Figur (in dem Fall Gewichtsverlust) nichts besonderes.
Unnötig zu erwähnen dass es schon seit den siebzigern in jedem kleinen Kuhdorf eine gut geölte Rauschmittelversorgung gibt.
Comments
Netto |
Miezel |