Schatz
Gestern Abend fand ich im Weg ein Loch. Das Loch war recht groß. Vormals steckte in dem Loch ein Stein, der anscheinend recht weit in den Weg nach unten hineinragte. Doch irgendwer war hinter dem Stein her. Okay - er war bemalt. Irgendwer war hartnäckig und buddelte so lange, bis der Stein raus war. Da blieb natürlich keine Kraft mehr übrig um das Loch wieder zuzuschütten.
Aber mir war klar: So kann das natürlich nicht bleiben - der Hauptweg mit nem großen Loch. Stolperfalle. Nicht, dass das nachher noch auf mich zurückfällt.
Zu Hause schnappte ich mir ein paar Visitenkarten mit Bilder aus dem Wald und jeweils einem passenden Gedicht dazu auf der Rückseite, habe diese dann sicher verpackt und heute Morgen in den Wald getragen, in das Loch gelegt (Bild 1), einen passenden "Deckel" für das Loch gefunden - wenn auch aus Holz - den Deckel platziert und mit einem roten "X" versehen (Bild 2) und dann die Ränder gefüllt, damit das Stück "plan" im Weg liegt (Bild 3).
Es hat mich niemand beobachtet. Ich hab aber noch nicht nachgeschaut, ob jemand den Schatz zu heben gewagt hat.
Comments
SeplundPetra |
"Dies war mal ein Schatzversteck!
Pech gehabt: Er ist schon weg..."
HSBCartoon |
SeplundPetra |
SeplundPetra |
Leichnam |
Ist heut ja auch nicht teuer, da passen Millionen Fotos auf ne 16 Gigabyte-Speicherkarte.
Stell Dir vor, Du hättest das vor 30 Jahren gemacht: 20 Fotos. Man musste 2 Wochen warten, bis die im Fotogeschäft entwickelt waren. Und legte dafür noch 8 Mark zwanzig oder so hin ...
SeplundPetra |
Leichnam |
Du bemalst also die Holzstücken, danach zeichnest Du das bemalte Holzstück nochmals auf Papier ab? (Hab es bestimmt falsch verstanden.)
Aber das ist freilich ne schöne Idee, um JEDE Arbeit irgendwie zu behalten. Bekritzeltes Papier (zumindest relativ gutes) ist ja geduldiger als Tinte auf rauher Holzoberfläche.
SeplundPetra |
Sicherlich fänd ich es schön, wenn die Dinge im Wald allen Besuchern zugänglich wären - gerade auch die wenigen, bei denen ich extra raufgeschrieben habe, dass sie dort hingehören und nicht mit nach Hause genommen werden sollen, da ist es schon schade - aber Menschen sind nun mal leider oftmals so, dass sie, wenn ihnen etwas gefällt, dies "haben" wollen -bin ich ja auch nicht gänzlich frei von, darum habe ich manche kleinen Holzstücke die ich zu Hause bemalt hab noch nicht wieder in den Wald gebracht - und zwar möglichst für sich allein. Und dann tragen sie es halt aus dem Wald (übrigens ist es eigentlich gar nicht erlaubt - auch kleinere - Holzstücke aus dem Wald mit nach Hause zu nehmen! Das kann durchaus bestraft werden, wird es aber meist nicht.) Manchmal mopsen Kinder, stimmt, aber das meiste wird von Erwachsenen gemopst. Für Kinder viel zu schwer oder zu hoch angebänzelt/angetüddelt.
Ich gehe manchmal auch einfach nur so durch den Wald und schaue und beobachte (Natur, Tiere, Menschen), setze mich hin, zeichne und dichte in einem kleinen Büchlein. Aber es ist schon so, dass ich viel Zeit damit verbringe.
1500? Neeee... Ich hab mal grad die 1000er Marke geknackt (letzte Woche). Zerstören würde ich meine Sachen nie. Dafür sind sie mir zu sehr ans Herz gewachsen. Vielleicht zeichne ich darum auch immer in ein Heft - da kann ich keine einzelnen Seiten herausreißen und muss leider die allermeisten Originale deshalb behalten
Leichnam |
Vieles wird sicher auch von Kindern gemopst.
Was ich suche oder zu finden hoffe, sind tiefenpsychologische Beweggründe für dieses Geschehen. Nun sinds mittlerweile bestimmt bald 1500 Stücke. Alles zerfällt ja wieder im Freien. Wenn Sepl sagt, ich machs aus Freude heraus, will anderen ebigst Freude damit bringen, dann mag das vielleicht gar so simpel sein. Mein Interesse jedoch wäre, gibts darüberhinaus noch viel intensivere andersgeartete Beweggründe, die eben verankert sind mit den Rätseln menschlicher Mentalwelt, was letztlich auch Psychosen nicht ausschließt.
Man kennt ja auch Aktionskünstler, die ihre geschaffenen Kreationen anschließend verbrennen oder anderweitig zerstören, da sie erst dies als echten künstlerischen Akt sehen. Ich als Ottonormalo kann dann dies freilich nicht mehr in der gesamten Bandbreite verstehen oder begreifen.
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Leichnam |
Man könnte sagen, es ist aus seinem von ihm eingerichteten Erlebnispark entwendet worden. Wenn auch inoffizieller Erlebnispark oder auch Erlebniswald.
Wobei es bei diesem Stück hier anders ist, die Gedicht- und Bilderkarten SOLLEN ja gefunden und vermutlich mitgenommen werden.
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Leichnam |
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Leichnam |
Bissel Sorg hab ich langsam, geb ich ehrlich zu.
Ist das zu ner Art Zwang geworden?
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SeplundPetra |
Zu manchen Malereien gibt es kleine Wegweisergedichte auf Holz, die ich mit Sisalband an nen Baum am Wegesrand gebänzelt hab, damit man zu den entsprechenden Werken hinfindet.
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Den nächsten Schatz bitte etwas versteckter, mit Schatzkarte am Wegesrand!
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