Osterbastelei (Quality Time mit meiner schwerstbehinderten Schwester)
Recherchearbeiten...
Also in dem Buch Bounce geht es um das Thema Selbstfürsorge. Dass mer sich auch seine Auzzeiten für sich selber nehmen tut. Wie z.B. zu lesen, mal Spazieren zu gehen, oder in den Wald, tagträumen, Musik hören, handarbeiteln, garteln oder sich mal was extra gönnt. Also Dinge, die Dir guttun. Und ned bloss andauernd was ärbern... und tun und rotieren. Also ned immer nur was "produktives". Wobei tagträumen und nix tun auch sehr produktiv sein kann. Is halt alles a Frage der Perspektive.
Auf dem Radio kam heut, dass es immer mehr Leut mit psychischen Erkrankungen gibt. Auch immer mehr Anpassungsstörungen. Wenn des irgendwann kippt und normal werden tut, dann ghör ich a amol zu die Normalen dazu ;-)
Grichd mer dann a Diagnose, wenn mer keine Anpassungsstörung hat? Wär effizienter andersrum. Weil dann tust Du die Welt a nimmer versteh.
Gestern mit meiner schwerbehinderten Schwester gebastelt. Aber sie hat gestern keinen guten Tag ghabt. Die Nase von den Osterhasen hab ich sie gebeten auszumschneiden. Des is mit nur einer Hand schon eine Herkulesaufgabe. Aber gestern hat sie sich immens schwer damit do. Hab dann halt des meiste selber gemacht. Aber immerhin hab ich es probiert und mir Zeit für sie genommen. Und das Ergebnis kann sich doch sehen lassen! :)
Ich muss aber zugeben, dass es gestern schon mehr anstrengend war. Und ich war dann auch etwas ungeduldig. Weil wenn gar nix geht, dann ist das sehr schwer auszuhalten. Weissd, wennsd mit kleinen Kindern basteln tust, dann wächst sich sowas ja irgendwann aus. Du hast eine andere Perspektive. Weils selbständiger werden tun.
Stattdessen muss ich den shift in perspective anders hinbekommen. Also ich muss lernen das ganze in einem anderen Kontext zu sehen. Ich guck mir also das Ergebnis an und freu mich drüber. Ich hab es geschafft mit meiner Schwester Quality Time zu verbringen. Das ist auch so eine Art Marathontraining, weil der Marathon nie aufhören tut. Also trainierst Du dauernd oder Du bist im Dauertraining. Des is gar ned so einfach.
Mir fällt es schwer diese Art von "sozialer Arbeit" als produktives Produkt wahrzunehmen. Alltagsbegleitung. Und Gestaltung von Highlights. Des is gar ned so einfach. Ich arbeite daran.
Hier das Produkt der Quality Time Bewegung ;-)
Comments
Ruste |
Miezel |
cassiel |
Das mit der Entwicklungs- und Zukunftspersepktive ist auch bei mir so eine Sache. Ich hab keine Kinder und realistischerweise keine Aussicht (mehr) darauf. Und mit Haustieren sind diese Perspektiven auch limitiert. Das ist also irgendwie das Ende der Fahnenstange. Aber ich sehe eben auch die Vorteile bzw. die Nachteile wenn es anders wäre: meine Katze ist immer ehrlich zu mir und ich muss bei ihr keine Hintergedanken vermuten, ich kann ein ziemlich freies Leben leben und muss mir den Stress einer Partnerschaft nicht antun, von einem Scheidungsdrama wie ich es mehr als einmal in Familie und Verwandtschaft erlebt habe ganz zu schweigen. Und das mit den Kindern und Enkeln kann auch nach hinten losgehen: Die Enkelinnen meines einen Onkels sehen ihren Großvater nur als Klingelkasse auf zwei Beinen. Entwicklung und Zukunft muss eben nicht immer nur positiv sein und wenn ich mir die Menschheit als Ganzes ansehe und wie es ihr gar nicht schnell genug geht mit dem Ende der menschlichen Zivilisation so wie wir sie kennen, dann bin ich auch wieder froh das Ende meiner Fahnenstange zu sein, auch wenn sie nicht die höchste ist, aber irgendwann hat auch die höchste Fahnenstange ihr Ende erreicht.