Märchen vom Regenbaum 2
Der zweite runzelt die Stirn und schaut den hohen Stamm hinunter.
" Los, lasst uns einen kleineren Baum suchen ! " sagt der erste Affe und schon klettern sie den Stamm hinunter . Der dritte Affe als letzter hinterher, denn er will nicht alleine sein und macht immer alles mit,ohne genau zu wissen warum.
So verlassen sie den Regenbaum und verschwinden.
Jetzt wo die drei Affen fort sind scheint nur noch die Sonne, weil niemand mehr Tränen lacht.
Da beginnt der Baum die drei Affen zu vermissen, weil er niemand mehr verstecken muss und weil es nicht mehr regnet und er lässt seine Blätter fallen.
Die Sonnenblume sieht, dass ihr Freund der Regenbaum traurig ist und lockt mit mit ihren Kernen mehr Vögel herbei, damit sie ihm Lieder vorsingen, damit der Regenbaum nicht mehr so einsam ist.
Die Vögel picken die Kerne der Sonnenblume und zwitschern und singen eine Weile vergnügt, sodass der Regenbaum auch wieder lustiger wird und seine Blätter gelb und rot färbt.
Der Wind, der bis dahin zurückhaltend war, wird jetzt munter und beginnt mit den bunten Blättern zu spielen und versucht sie in alle Himmelsrichtungen zu zerstreuen.
Bald hat die Sonnenblume keine Kerne mehr und auch das Licht der Sonne wird schwächer. Auch die Vögel hört und sieht man seltener.
Häufig ist es dunkel und die Nächte werden länger. Vor allem wird es langsam immer kälter.
Der Regenbaum ist kahl geworden, hat er doch all seine Blätter abgeworfen . Die Sonnenblume ist müde geworden und hat sich schlafen gelegt.
Dem Wind wird von diesem Anblick langweilig und das mag er gar nicht .
Je schlechter gelaunt er wird, desto kälter weht er.
Der Wind hat viel gehört und weiss viel. - vielleicht sogar alles.
Doch er versteht nicht, wie der Regenbaum so kahl und traurig und die Sonnenblume so müde werden konnte.
Er weht immer stärker und lässt die beiden nicht in Ruhe. Der Regenbaum und die Sonnenblume ziehen sich immer mehr in sich selbst zurück und der Wind erreicht genau das Gegenteil von dem was er will.
So geht das eine Weile. Aber weil der Wind viel rumkommt, ist er schlau und denkt sich eine List aus.
Derweil haben die drei Affen einem schönen kleinen Baum in weiter Ferne gefunden auf dem sie lustig leben können.
Der Wind hat herausgefunden, dass er kälter wird, wenn er wütend ist und die Langeweile hat ihn sehr wütend gemacht.
So weht er zu dem Baum, auf dem die drei Affen hocken und sammelt ihre Tränen. Tiefgekühlt trägt er sie weit fort. Hoch droben am Himmel bringt er die eisigen Tränen der drei Affen bis zum kahlen Regenbaum und zur schlafenden Sonnenblume und deckt sie unter einer weissen Schicht aus Schnee zu.
Jetzt muss er den Anblick der zwei nicht mehr sehen . Das macht ihn zufriedener und er wird ruhiger.
Weil der Wind dem weit entfernten Baum auf dem die drei Affen sitzen die Tränen wegnimmt, wächst dieser nicht und die drei Affen fühlen sich nicht sicher dort .
Ausserdem verliert der Baum ohne ihre Tränen sein Laub und die Affen können sich nicht mehr verstecken.
" Kommt ! Lasst uns zu dem hohen schönen Baum zurückkehren !" Sagt der erste und der zweite nickt . Schon springt der erste los und der zweite und der dritte hinterher den Stamm hinab zum alten Regenbaum.
Doch wie sie ankommen, finden Sie den Regenbaum sehr verändert vor und die staunen nicht schlecht vor Enttäuschung.
Kahl und traurig steht er vor ihnen und auch die Sonnenblume ist vergangen vor lauter Kälte Dunkelheit und Schnee, die der Wind gebracht hatte .
Der Tiger, stets wachsam, beobachtet das alles ganz genau und macht was er sehr gerne macht und schleicht sich lautlos an.
Der erste Affe bemerkt ihn trotzdem, denn er ist ein aufgewecktes Kerlchen und kreischt laut vor Schreck. Alle drei Affen springen sofort auf und klettern den Stamm hinauf, wohin der Tiger ihnen nicht folgen kann.
Oben lachen die drei Tränen vor Glück, sie albern herum und freuen sich ihres Lebens.
Das spürt der Baum und auch seine Freude kehrte zurück und auch der Regen tut ihm gut .
Langsam , aber so schnell wie er kann bildet er neue Blätter, damit die drei Affen sich darin verstecken können.
Die Sonnenblume war zwar eingeschlafen, doch aus einem ihrer Kerne war eine neue gewachsen und langsam beginnt sie zu blühen.
So hausen die drei Affen eine Weile auf dem Regenbaum, doch haben die drei nicht das beste Gedächtnis und vergessen bald was gewesen war. Auch der Tiger hat sich längst verzogen und die drei Affen werden immer übermütiger und alles beginnt von vorne.
Der Stamm wird ihnen zu hoch, sie ziehen fort bis der Wind wütend wird und heftig weht , alles mit einer Schicht Schnee bedeckt und macht, dass sie zurückkehren .
Das war das Märchen vom Regenbaum und natürlich von der Sonnenblume.
Manchmal, wenn es ganz leise ist und du in der Nähe eines Baumes in vollem Grün bist, kannst du sie vielleicht kichern hören - die übermütigen drei Affen.
Vielleicht ist es auch der Wind, der vieles weiß und der vergnügt mit den Wolken spielt.
Comments
AndreJan (toonsUp e.V.) |
CEHN |
Es war ein sehr schöner Prozess die Geschichte zu schreiben.
SeplundPetra (toonsUp e.V.) |