Lichtblicke
Scho schräg. Als Techniker bekomm ich etz sogoar scho vo der Technik an Korb. A Osterkörbli. Glabbsdes! Is Dir des a scho bassierd?
Immerhin kann ich aktuell die Technik noch nutzen, im Gegensatz zu meiner schwerbehinderten Schwester und meiner Mama. Dabei is mei Mama ka Technikverachter. Sondern a a technisch interessante Zielgruppe. Wennsd gseng hättst mit welcher Begeisterung sie die neue digitale Bedienoberfläche die GUI vom neuen Herd ausprobiert hat. Do kannsd Bauklötzli stauna :)
Scho schräg. Als Techniker bekomm ich etz sogoar scho vo der Technik an Korb. A Osterkörbli. Glabbsdes! Is Dir des a scho bassierd?
Immerhin kann ich aktuell die Technik noch nutzen, im Gegensatz zu meiner schwerbehinderten Schwester und meiner Mama. Dabei is mei Mama ka Technikverachter. Sondern a a technisch interessante Zielgruppe. Wennsd gseng hättst mit welcher Begeisterung sie die neue digitale Bedienoberfläche die GUI vom neuen Herd ausprobiert hat. Do kannsd Bauklötzli stauna :)
Comments
cassiel |
Als Alternative zum Smartphone kann man versuchen Android in einer virtuellen Umgebung laufen zu lassen und dort die Apps installieren. Dafür braucht man allerdings einen relativ modernen Computer mit genug RAM um solche virtuellen Maschinen laufen zu lassen. Dann müsste man eigentlich mit normaler Maus und Tastatur die Apps bedienen können.
Alternativ kann man soweit ich weiß über USB auch Tastatur und Maus an ein Smartphone anschließen. Hab ich allerdings auch noch nicht ausprobiert.
Und die Probleme mit der modernen Technik kenne ich auch aus der Familie. Wenn es die ersten Schlaganfälle gibt und wichtige Hirnregionen betroffen sind, dann wird's schwierig ...
Miezel |
Ruste |
TrumixComics (ICOM e.V.) |
Etzerdla |
Etzerdla |
Etzerdla |
Also häng ich das hierher, weil mir das wichtig is.
Ach das ist ja spannend... ein Dienst, den ich bisher per Web genutzt habe, geht zukünftig nur noch per App. Ich habe kein Handy und kein Smartphone also scheidet, das für mich aus. Es gab grad einen Link, wo ich ein Formular ausfüllen sollte, dass genau für solche Härtefälle wie mich vorgesehen ist. Ich kann das Zeug auf dem Handy ned lesen und ich kann ein Smartphone mit meinen dystonen, spastischen Händen und Fingern nicht bedienen. Ich bin gespannt, wie die Lösung aussieht, ob die Korrespondenz dann wieder per Post schriftlich erfolgen tut.
Es wird keine alternative Möglichkeit zur Nutzung geben, steht da. Muss ich dann den Dienst kündigen? Da ist aber noch einiges, das noch eine Weile weiterlaufen tut. Ich bin gespannt. Was für Alternativen gibt es denn für Schwerbehinderte? Werd ich jetzt wieder exkludiert? Oder gibt es doch noch eine Inklusionsalternative. Bin also gespannt, ob ich hier eine Ablehnung mit in der Luft hängen bekomme, oder ob es einen empathischen Wegweiser gibt.
Weissd, mei Mama hat auch kein Smartphone. Sie sieht auch nix mehr. Und mit der Scrollerei und Wischerei is noni zurechtkumma. Sie hat noch MSDOS kennenlernen dürfen. Weiter is nimmer kumma. Und da hat's scho gflucht.
Immerhin ist dem Dienstanbieter bewusst, dass es Leut wie mich geben tut. Sonst gäbe es das Formular nicht. Nun bin ich auf Lösungsvorschläge gespannt.
Ah.. die Antwort folgt auf dem Fusse. Also was noch am Laufen ist, läuft zukünftig weiter alles andere wird aufgelöst. Dann hat der Dienstleister also kein Interesse an Menschen wie mir und meiner Mama als Kunden. Das find ich sehr schade. Denn Schwerbehinderung und Altern kommt in den besten Familien vor. Weitere Änderungen kann ich nur postalisch machen.
Als langfristiger und treuer Nutzer und Kunde bin ich enttäuscht. Weil ich wieder mal ausgegrenzt werde. Dabei muss dies gar keine böse Absicht sein. Wahrscheinlich fehlt einfach der Blick dafür, dass es Menschen gibt, die keine Wahl haben, und nicht aktiv jede neue technische Lösung mitmachen können. Denn Alter und Behinderung macht vor keinem Menschen halt. Vielleicht verstehen das solche Anbieter und Gesetzgeber erst, wenn es sie selbst direkt oder indirekt betrifft.
Derweil kann ich dem ganzen auch etwas positives gewinnen, ich muss mich aktiv um nix kümmern, weil die Exklusifizierung erfolgt voll automatisch. Wieder was weg von der Todoliste. Vielleicht gehört das so...
Meine Schwester bleibt die digitale Welt übrigens verwehrt, weil sie weder mit einem Smartphone noch mit einem Computer umgehen kann. Weil sie es sich nicht merken kann.
Ich habe es nämlich mal versucht. Ihr beizubringen einen Laptop einzuschalten. Schon die Bedienung der Maus ist mit ihrer halbspastischen nicht voll gelähmten Hand nicht möglich. Ausserdem tippt sie sehr langsam. Sie braucht viel mehr Zeit, als Ihr die moderne Technik für die Eingabe zugesteht. Das ist auch schon beim Telefon so. Eh sie eine Telefonnummer zuende eingetippt hat, kommt schon die Meldung dass die Rufnummer ungültig ist. Den berechtigten Einwand meiner Schwester:"Aber ich bin doch noch gar ned fertig!" nach all ihrer mühevollen Eingabe, registriert die Technik leider nicht. Das könnte nur der Faktor Mensch.
Ich hab ihr auch mal versucht beizubringen, wie sie einen Videorekorder einschaltet, ihre Lieblilngskassette einlegen kann und ihn dann wieder ausschalten kann. Das war eine lehrreiche Liebesmüh für mich, weil ich gelernt hab, dass sie es halt nicht benutzen tut. Weil sie es sich einfach nicht merken kann. Das Gedächtniszentrum ist bei ihr im Arsch. Also im Hirn.
Sie hört am liebsten Adhoc-Radio und guckt Adhoc-Fernsehen. Das, was sie kennt und was von alleine geht. Wo sie nicht irgendwas auswählen muss. Denn das kann sie nicht. Weil auch das Entscheidungszentrum einen Treffer hat. Wenn Du alt wirst oder mit einer Schwerbehinderung leben musst, wirst Du auch mal verstehen, wovon ich grad erzählen tu.