Ich weiß ja nicht, wie das in anderen Bundesländern ist, aber hier in SH wird es wohl baldigst eine Rückkehr geben. Leider sehr kurzfristig gedacht, denn die neue Regierung möchte, dass die Gmynasien (selbst entscheiden) wieder auf G9 zu gehen, was die meisten auchtun werden. Ein paar wenige G9-Gymnasien gabe es noch - 13 Stück. Und dort, wo es die Wahl zwischen G8 und G9-Gymnasien gab, hatten die G9er Probleme neue Schüler anzulocken. In gewisser Weise verständlich. Das Problem ist allerdings viel vielschichtiger. Hier gab es eine große Schulreform, die zu den G8-Gymnasien geführt hat: Hauptschule und Realschule werden abgeschafft und in einer neuen Schulform zusammenführt - Gemeinschaftsschule entstanden. Gymnasien hatten G8 zu werden. Über die Gemeinschaftsschule sollten alle Abschlüsse erreichbar sein. Je nachdem, wie lange man halt brauchte und wie man sich entwickeln würde. Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten, die es bei einer schnell durchgeführten Reform immer gibt, hat es - zumindest bei uns an der Schule - sehr gut funktioniert. Einziges Problem bei uns war, dass viele der "besseren" Schüler sich für das G9-Gymnasium vor Ort entschieden haben und uns fehlten. Die Konzeption hinter den Gemeinschaftsschule war nämlich folgende: Es kommen Schüler allerlei Begabungen zusammen. Es gibt unterschiedliche Materialien für eine Lerngruppe (Stichwort Binnendifferenzierung) - alle lernen zusammen und die schlechtern Schüler können von den besseren lernen. Wie gesagt: Anlaufschwierigkeiten. Das haben wir einigermaßen in den Griff gekriegt und nach und nach lief es immer besser. Auch an anderen Schulen. Denn: Wer nicht den "harten Weg" des reinen Paukens und der wenigen Freizeit gehen wollte, konnte den längeren Weg, den G9-Weg, problemlos über die Gemeinschaftsschulen gehen. Jetzt kehren die Gymnasien flächendecken zu G9 zurück und - bei uns gibt es keine Schulübergangsemfpehlungen mehr - alle anderen werden großteilig ihren Weg auch erstmal darüber zu finden suchen. Die Gemeinschaftsschulen sollen aber keine Reform bekommen. Die Durchmischung bleibt auf der Strecke. Die Schulkonkurrenz nimmt noch mehr zu (es gibt ja auch freie Schulwahl und keine Einzugsgebiete mehr). Die neue Resteschule droht ein enormes Ausmaß zu erhalten.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht bei uns. Jedem gerade zu funktionieren beginnendem System nach 8 bis 10 Jahren den Stecker zu ziehen und sich nicht an die Absprachen zu halten (Schulfrieden!) finde ich ein Unding, das mir einen Großteil meines Interesses und meines Engagements auf politischer Ebene verleidet hat.
Sieht aktuell alles danach aus und kann man nur befürworten. Zwei meiner Kinder hatten das Glück G9 machen zu dürfen, bei meiner jüngsten Tochter in G8 merkt man ganz klar den Unterschied...
Aber bitte in acht Jahren! Ich gehörte zum letzten G9-Jahrgang in NRW...zum Glück. Denn im Nachhinein sollte man den Kindern die Zeit geben. Aber vielleicht kommt G9 ja wieder.
Comments
SeplundPetra |
Leider sehr kurzfristig gedacht, denn die neue Regierung möchte, dass die Gmynasien (selbst entscheiden) wieder auf G9 zu gehen, was die meisten auchtun werden. Ein paar wenige G9-Gymnasien gabe es noch - 13 Stück. Und dort, wo es die Wahl zwischen G8 und G9-Gymnasien gab, hatten die G9er Probleme neue Schüler anzulocken. In gewisser Weise verständlich. Das Problem ist allerdings viel vielschichtiger.
Hier gab es eine große Schulreform, die zu den G8-Gymnasien geführt hat: Hauptschule und Realschule werden abgeschafft und in einer neuen Schulform zusammenführt - Gemeinschaftsschule entstanden. Gymnasien hatten G8 zu werden.
Über die Gemeinschaftsschule sollten alle Abschlüsse erreichbar sein. Je nachdem, wie lange man halt brauchte und wie man sich entwickeln würde. Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten, die es bei einer schnell durchgeführten Reform immer gibt, hat es - zumindest bei uns an der Schule - sehr gut funktioniert. Einziges Problem bei uns war, dass viele der "besseren" Schüler sich für das G9-Gymnasium vor Ort entschieden haben und uns fehlten. Die Konzeption hinter den Gemeinschaftsschule war nämlich folgende:
Es kommen Schüler allerlei Begabungen zusammen. Es gibt unterschiedliche Materialien für eine Lerngruppe (Stichwort Binnendifferenzierung) - alle lernen zusammen und die schlechtern Schüler können von den besseren lernen. Wie gesagt: Anlaufschwierigkeiten. Das haben wir einigermaßen in den Griff gekriegt und nach und nach lief es immer besser. Auch an anderen Schulen. Denn: Wer nicht den "harten Weg" des reinen Paukens und der wenigen Freizeit gehen wollte, konnte den längeren Weg, den G9-Weg, problemlos über die Gemeinschaftsschulen gehen.
Jetzt kehren die Gymnasien flächendecken zu G9 zurück und - bei uns gibt es keine Schulübergangsemfpehlungen mehr - alle anderen werden großteilig ihren Weg auch erstmal darüber zu finden suchen. Die Gemeinschaftsschulen sollen aber keine Reform bekommen. Die Durchmischung bleibt auf der Strecke. Die Schulkonkurrenz nimmt noch mehr zu (es gibt ja auch freie Schulwahl und keine Einzugsgebiete mehr). Die neue Resteschule droht ein enormes Ausmaß zu erhalten.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht bei uns. Jedem gerade zu funktionieren beginnendem System nach 8 bis 10 Jahren den Stecker zu ziehen und sich nicht an die Absprachen zu halten (Schulfrieden!) finde ich ein Unding, das mir einen Großteil meines Interesses und meines Engagements auf politischer Ebene verleidet hat.
HSBCartoon |
AbyssalArt (ICOM e.V.) |
HSBCartoon |
SeplundPetra |