Die Weihnachtsgiraffe
Es war einmal eine Giraffe namens Greta, die in einer weiten, trockenen Savanne lebte. Während
die anderen Tiere fröhlich zusammen Zeit verbrachten, fühlte sich Greta besonders in der
Weihnachtszeit immer sehr allein. Denn in der Savanne gab es weder Schnee noch Tannenbäume –
und ohne diese Dinge fühlte Greta sich, als ob Weihnachten sie vergessen hätte.
Eines Abends, als die Sonne wie ein riesiger, goldener Ball am Horizont verschwand, seufzte Greta
tief. „Wenn ich doch nur etwas Weihnachtszauber erleben könnte,“ murmelte sie.
Plötzlich raschelte es neben ihrem Huf. Eine kleine Maus mit funkelnden Augen schaute zu ihr
hoch. „Warum bist du so traurig?“ fragte die Maus mit einer Stimme, die vor Wärme sprühte.
Greta erzählte ihr von ihrer Sehnsucht nach Weihnachten und wie sie sich wünschte, Teil von etwas
Besonderem zu sein. Die Maus, die sich als Max vorstellte, dachte einen Moment nach und sagte
dann: „Vielleicht können wir unser eigenes Weihnachtswunder schaffen!“
Max klappte seine winzigen Pfoten zusammen. „Die Savanne steckt voller Überraschungen! Lass
uns suchen, was wir finden können!“
Greta beugte ihren langen Hals zu Max hinunter und lächelte zum ersten Mal seit Tagen. „Aber…
wie soll ich ein Weihnachtsbaum sein? Ich bin doch viel zu groß und… zu ungeschmückt.“
„Ach was!“ Max wackelte entschlossen mit seiner kleinen Nase. „Größe ist doch perfekt für einen
Weihnachtsbaum! Wir finden bestimmt etwas, das dich erstrahlen lässt.“
Zusammen stapften sie los.
Zuerst kamen sie an einer Akazie vorbei, deren Dornen wie kleine, glitzernde Sterne in der
Abendsonne funkelten. „Das wäre doch ein guter Anfang!“ piepste Max und sammelte vorsichtig
ein paar Zweige.
Weiter ging es zu einem Strauch mit roten Beeren. „Oh, die sehen aus wie Weihnachtskugeln!“
Greta streckte sich, um die Zweige mit den Beeren zu pflücken. Max half, indem er sie in seinem
kleinen Beutelchen sammelte.
Schließlich fanden sie ein verlassenes Vogelnest, das aus leuchtend goldenen Grashalmen
geflochten war. Greta und Max waren sich einig: Das würde der perfekte Weihnachtsbaumstern
werden!
Nach einiger Zeit fanden Greta und Max eine lange, geschmeidige Liane, die an einem alten Baum
herabhing. Max hüpfte vor Freude. „Das ist genau das, was wir brauchen! Damit machen wir dich
zu einem richtigen Weihnachtsbaum!“
Greta beugte sich vorsichtig, damit Max die Liane um ihren Hals schlingen konnte. „Bist du sicher,
dass das hält?“ fragte Greta etwas skeptisch.
„Vertrau mir! Ich bin klein, aber ich habe flinke Pfoten!“ rief Max lachend. Mit geschickten
Bewegungen befestigte er die roten Beerenzweige, die glitzernden Akaziendornen und das goldene
Vogelnest an der Liane. Greta stand ganz still, während Max von einer Seite zur anderen huschte.
Als er fertig war, schritt Greta langsam zu einer Wasserstelle, um ihr Spiegelbild zu betrachten. Die
untergehende Sonne tauchte die Szene in ein warmes, goldenes Licht.
Greta konnte kaum glauben,
was sie sah. Die Beeren glänzten wie kleine Lichter, und das Vogelnest auf ihrem Kopf strahlte wie
ein goldener Stern.
„Max… ich… ich bin wunderschön!“ rief Greta mit Tränen in den Augen.
Max lächelte zufrieden. „Du bist nicht nur wunderschön, Greta. Du bist unser Weihnachtsbaum!
Und weißt du was? Jetzt können alle Tiere der Savanne mit dir Weihnachten feiern!“
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