Wie viele Comiczeichner wurde auch Rinaldi Rinaldoni mit dem Zeichenstift in der Hand geboren. Zumindest weiß die Legende zu vermelden, daß er mit dem Stift, den ihm ein junger Arzt hinhielt, um den Greifreflex zu testen, erste künstlerische Spuren hinterließ. Dieses Ereignis, da sind die Urkunden verläßlicher als bei der obigen Anekdote, fand am 29. Juli 1926 bei Azzano am Comer See statt.
Rinaldoni verbrachte eine Jugend wie viele seiner Altersgenossen im faschistischen Italien, auch wenn er die amerikanischen Comics in CORRIERE DEI PICCOLI und vor allem L‘AVVENTUROSO mit größerer Inbrunst las als alle anderen Kinder in seinem Viertel, wie er später scherzhaft berichtete. Das bewahrte ihn nicht davor, die letzten Kriegstage in einer faschistischen Brigade zu verbringen. Genaueres ist nicht bekannt, andererseits hat Rinaldoni aber auch entgegenlautende Berichte, er habe bei den Partisanen gekämpft, nie dementiert.
Eine künstlerische Ausbildung hat er nie durchlaufen, dennoch gelang es ihm 1946, eine Arbeitsstelle als Assistent im Studio von Giovanni Ticci sen. zu finden, wo er diesen bei dessen Zeitungsstrip "Il Sergeanto Mock" unterstützte. Da Ticci in seinen späten Lebensjahren oft gesundheitlich angeschlagen war, oblag es Rinaldoni mehrmals, neben Hintergründen und technischem Gerät (Ticci hatte ein Faible für Panzer, Schiffe und Flugzeuge) auch den Sergeanten und dessen Widersacher zu Papier zu bringen. Der Bruch der zeichnerischen Kontinuität entging dabei dem geübten Auge allerdings nicht.
1948 wechselte Rinaldoni zur Casa Editrice M. Buonarroti (der Rechtsnachfolge der Raffaele Buonarroti Editori, die durch die Herausgabe einiger faschistischer Jugendzeitschriften kompromittiert waren) und arbeitete zunächst als Freelancer. Er zeichnete Hintergründe, Autos und Flugzeuge, letterte und sprang in Notfällen auch als Inker ein, so bei der Serie "Condannatelo!" von Armando Curcio (Text) und Umberto Spadaro. Doch schon nach ein paar Monaten bot Buonarroti ihm ein Script von Enzo Trapani für eine neue Piccolo-Serie an: "Cäpt‘n Flint". Die erste Zusammenarbeit mit Enrico Renzi ergab sich 1949 bei der Fliegerserie "Capitan Buono", im Juni 1950 übernahm Rinaldoni von Sergio Panizoni "Brad Ford", im Frühjahr 1952 entstand "Ray Clark".
1967 trat Rinaldi Rinaldoni dem Brüsseler Studio GIN (das Kürzel steht für Grégoire Indécis) bei. Er arbeitete bis 1977 bei "Paf Paddock" mit, führte die Serie "Tomtom le scout finaud" für die Albenveröffentlichung fort und kreierte für SPIROU den Gagstrip "Pompéi".
Nach seiner Rückkehr nach Italien arbeitete Rinaldoni vorwiegend für Kinderbuchverlage und für die Werbung, aber auch gelegentlich für Disney und Bonelli ("Martin Mystère") und unterrichtete bis 1997 an der Scuola di Fumetto in Rom.
@Burkhard: Yäh, ehemals wirkte er sogar in der Grafschaft "Quick". Seine Gesamtausgabe-Sammel-Kombiniere-bin-komplett-Biographie hab ich natürlich in meinem Bücher-Regal, grins
Sein richtiger Name ist in Wirklichkeit Nikolaus Kuno Freiherr von Knatter und wurde im Schloss seiner Ahnen am gleichnamigen Fluss Knatter in der Nähe von Kyritz geboren. Seine Mutter ist Gräfin und liest von früh bis spät Kriminalromane.
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boy |
rinaldirinaldoni |
Rinaldi Rinaldoni
Wie viele Comiczeichner wurde auch Rinaldi Rinaldoni mit dem Zeichenstift in der Hand geboren. Zumindest weiß die Legende zu vermelden, daß er mit dem Stift, den ihm ein junger Arzt hinhielt, um den Greifreflex zu testen, erste künstlerische Spuren hinterließ. Dieses Ereignis, da sind die Urkunden verläßlicher als bei der obigen Anekdote, fand am 29. Juli 1926 bei Azzano am Comer See statt.
Rinaldoni verbrachte eine Jugend wie viele seiner Altersgenossen im faschistischen Italien, auch wenn er die amerikanischen Comics in CORRIERE DEI PICCOLI und vor allem L‘AVVENTUROSO mit größerer Inbrunst las als alle anderen Kinder in seinem Viertel, wie er später scherzhaft berichtete. Das bewahrte ihn nicht davor, die letzten Kriegstage in einer faschistischen Brigade zu verbringen. Genaueres ist nicht bekannt, andererseits hat Rinaldoni aber auch entgegenlautende Berichte, er habe bei den Partisanen gekämpft, nie dementiert.
Eine künstlerische Ausbildung hat er nie durchlaufen, dennoch gelang es ihm 1946, eine Arbeitsstelle als Assistent im Studio von Giovanni Ticci sen. zu finden, wo er diesen bei dessen Zeitungsstrip "Il Sergeanto Mock" unterstützte. Da Ticci in seinen späten Lebensjahren oft gesundheitlich angeschlagen war, oblag es Rinaldoni mehrmals, neben Hintergründen und technischem Gerät (Ticci hatte ein Faible für Panzer, Schiffe und Flugzeuge) auch den Sergeanten und dessen Widersacher zu Papier zu bringen. Der Bruch der zeichnerischen Kontinuität entging dabei dem geübten Auge allerdings nicht.
1948 wechselte Rinaldoni zur Casa Editrice M. Buonarroti (der Rechtsnachfolge der Raffaele Buonarroti Editori, die durch die Herausgabe einiger faschistischer Jugendzeitschriften kompromittiert waren) und arbeitete zunächst als Freelancer. Er zeichnete Hintergründe, Autos und Flugzeuge, letterte und sprang in Notfällen auch als Inker ein, so bei der Serie "Condannatelo!" von Armando Curcio (Text) und Umberto Spadaro. Doch schon nach ein paar Monaten bot Buonarroti ihm ein Script von Enzo Trapani für eine neue Piccolo-Serie an: "Cäpt‘n Flint". Die erste Zusammenarbeit mit Enrico Renzi ergab sich 1949 bei der Fliegerserie "Capitan Buono", im Juni 1950 übernahm Rinaldoni von Sergio Panizoni "Brad Ford", im Frühjahr 1952 entstand "Ray Clark".
1967 trat Rinaldi Rinaldoni dem Brüsseler Studio GIN (das Kürzel steht für Grégoire Indécis) bei. Er arbeitete bis 1977 bei "Paf Paddock" mit, führte die Serie "Tomtom le scout finaud" für die Albenveröffentlichung fort und kreierte für SPIROU den Gagstrip "Pompéi".
Nach seiner Rückkehr nach Italien arbeitete Rinaldoni vorwiegend für Kinderbuchverlage und für die Werbung, aber auch gelegentlich für Disney und Bonelli ("Martin Mystère") und unterrichtete bis 1997 an der Scuola di Fumetto in Rom.
boy |
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Sein richtiger Name ist in Wirklichkeit Nikolaus Kuno Freiherr von Knatter und wurde im Schloss seiner Ahnen am gleichnamigen Fluss Knatter in der Nähe von Kyritz geboren. Seine Mutter ist Gräfin und liest von früh bis spät Kriminalromane.
boy |