Der Hirsch und der Spiegel
Ein stolzer Hirsch einst einen Spiegel fand
Und stundenlang dann davor stand.
Sein Geweih befand er für ' ne Pracht
Doch seine Füße als etwas worüber jeder lacht.
Auf dem Haupt ein königlicher Sonnengruss
Und untenrum ein dürrer Fuss
Oben majestätisch baumeskronengleich etwas spriesst
Unten kümmerlich, was ihn sehr verdriesst.
Da kam ein Jagdhund angerannt
Die dürren Füsse tragen ihn geschwind,
die er eben noch verdammt
So schnell hinfort gleich wie der Wind.
Doch Weh und Ach, das eben vielgepriesene Geweih, so schön und groß
Verheddert sich in Ästen drin und kommt draus nimmer los.
So schau nicht auf des Äussern Schein
Und schätze auch das dünne Bein.
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Miezel |