In der ARD-Wahlsendung am Sonntagabend hat die MDR-Moderatorin Wiebke Binder für Diskussionen gesorgt. Sie nannte ein mögliches Bündnis aus CDU und AfD eine "Bürgerliche Koalition". Im Netz hagelt es Kritik.
So ziemlich jede Partei hat schon auf die ein oder andere Weise mit Nazis zu tun gehabt (Filbinger, Schmidt,...), von den Linken vielleicht mal abgesehen.
Die hohe Wahlbeteiligung (66,6% in Sachsen, kein Scheiss) und die Analyse der Zusammensetzung des Wahlvolks lässt nur einen Schluss zu: die AfD ist sowas von bürgerlich!
In den sozialen Medien kann man noch größtenteils seine Meinung sagen, "Hetzen/Hassrede" für die jeweilige Gegenseite. Im GEZ-TV muss man sich für die "Bürgerlich"-Aussage öffentlich entschuldigen.
Über Wortklauberei lässt sich immer ganz wunderbar streiten. Adhoc scheint mir hier der Begriff "bürgerlich" als eine ziemlich bissige, aber nicht ganz abwegig eingesetze Pointe, die die aktuellen Wählertendenzen karikieren soll.
Die Bürger wünschen sich tatsächlich eine völlig andere Politik, die eben nicht auf verstrickte, wirtschaftliche Vorteile schielt und konkrete, soziale Problemstellungen dafür außen vor lässt (– Integration ist ein reales Problem und sie funktioniert nunmal zu einem gewissen Teil absolut nicht oder findet einfach nicht statt). Dass die jetzt oft verhasste "Willkommenspolitik" keine Lösung für eh alles sein kann, illustriert diese Metapher ganz gut:
Als Ergebnis sehen wir wie völlig unfähige Parteien an die Macht kommen, deren einziges Zugpferd ein diffuser Hass gegen "das Fremde" im Allgemeinen ist. In Österreich ist es die FPÖ, die nach kürzester Zeit und einer riesen Ansammlung an Skandalen, Korruption, Parteibuchpolitik, Bestechlichkeit und unvertretbaren Nazi-Sagern den Platz räumen musste.
Ich wünsche den Deutschen aus tiefstem Herzen, dass hier nicht derselbe Fehler gemacht wird wie hierzulande.
Eine Partei, in der es Mitglieder gibt, die mit Nazis gemeinsame Sache machen, als "bürgerlich" zu bezeichnen, ist schon ziemlich abwegig. Hingerichtet wird deswegen aber noch niemand.
Und das es in Deutschland keine Meinungsfreiheit gibt – das ist, mit Verlaub, Unsinn und wird durch Wiederholung nicht besser. Diese Behauptung verwischt den Unterschied zwischen Diktatur und Demokratie. Meinungsfreiheit in der Demokratie bedeutet eben auch, für seine geäußerte Meinung kritisiert zu werden. Wer diese Kritik nicht verträgt und unterbinden will, zerstört erst die Meinungsfreiheit. Dass es Shitstorms gibt, liegt nicht an geäußerten Meinungen oder an der Demokratie, sondern an den Möglichkeiten der Sozialen Medien. Damit muss man leben, wenn man diese nutzt.
Comments
deleted_180 |
Die hohe Wahlbeteiligung (66,6% in Sachsen, kein Scheiss) und die Analyse der Zusammensetzung des Wahlvolks lässt nur einen Schluss zu: die AfD ist sowas von bürgerlich!
In den sozialen Medien kann man noch größtenteils seine Meinung sagen, "Hetzen/Hassrede" für die jeweilige Gegenseite. Im GEZ-TV muss man sich für die "Bürgerlich"-Aussage öffentlich entschuldigen.
LAHS |
deleted_177 |
Die Bürger wünschen sich tatsächlich eine völlig andere Politik, die eben nicht auf verstrickte, wirtschaftliche Vorteile schielt und konkrete, soziale Problemstellungen dafür außen vor lässt (– Integration ist ein reales Problem und sie funktioniert nunmal zu einem gewissen Teil absolut nicht oder findet einfach nicht statt). Dass die jetzt oft verhasste "Willkommenspolitik" keine Lösung für eh alles sein kann, illustriert diese Metapher ganz gut:
https://youtu.be/LPjzfGChGlE?t=6s
Als Ergebnis sehen wir wie völlig unfähige Parteien an die Macht kommen, deren einziges Zugpferd ein diffuser Hass gegen "das Fremde" im Allgemeinen ist. In Österreich ist es die FPÖ, die nach kürzester Zeit und einer riesen Ansammlung an Skandalen, Korruption, Parteibuchpolitik, Bestechlichkeit und unvertretbaren Nazi-Sagern den Platz räumen musste.
Ich wünsche den Deutschen aus tiefstem Herzen, dass hier nicht derselbe Fehler gemacht wird wie hierzulande.
antonreiser |
Hingerichtet wird deswegen aber noch niemand.
Und das es in Deutschland keine Meinungsfreiheit gibt – das ist, mit Verlaub, Unsinn und wird durch Wiederholung nicht besser. Diese Behauptung verwischt den Unterschied zwischen Diktatur und Demokratie. Meinungsfreiheit in der Demokratie bedeutet eben auch, für seine geäußerte Meinung kritisiert zu werden. Wer diese Kritik nicht verträgt und unterbinden will, zerstört erst die Meinungsfreiheit.
Dass es Shitstorms gibt, liegt nicht an geäußerten Meinungen oder an der Demokratie, sondern an den Möglichkeiten der Sozialen Medien. Damit muss man leben, wenn man diese nutzt.
TrumixComics (ICOM e.V.) |
deleted_180 |