Nachbarn wie wir sie gerne haben

Lesen und lesen lassen.
Kommas und Wortanorndungen lassen manchmal mehrere Dinge zu - je nachdem, wie es wo im Text vorkommt.

"Sie Herr Nachbar" in der erste Zeile als Aufmacher birgt Gefahren:
1. Man könnte einen Rechtschreibfehler vermuten (ein fehlendes "h").
2. Man könnte grammatikalische Schwächen vermuten.
3. Man könnte fehlende Kommata vermuten (was ja auch korrekt ist)
Man stockt aber schon einmal ziemlich beim Lesen der allerersten Zeile.

"die Butthole Surfers" in der zweiten Zeile erschließen sich hier erst, wenn man auch das ganze Bild betrachtet hat. Da die Sprechblase durch ihr Schwarz und ihre Anordnung aber zuerst nach Aufmerksamkeit verlangen, springt diese erst ins Auge und man versteht die Anspielung erst später. Das würde etwas schneller vonstatten gehen, wenn der Text einfacher lesbar wäre - durch korrekte Kommasetzung, weil man sich dann nicht durch zwei Dinge ablenken lassen müsste.

Und zu guter Letzt: Ein wenig inkonsequent ist, dass dann doch Punkte am Satzende Verwendung finden, da zuvor die Kommas weggelassen wurden, dann jedoch auch noch zwei statt der normalerweise verwendeten drei Punkte zum offenen Schluss hin, ist zusätzlich unüblich - also noch ein Stolperstein.

Soweit meine fundiertere Kritik. Text kann einen Cartoon voranbringen oder auch ein bisserl behindern. Hier, in diesem Fall, finde ich, dass der Text - auch wenn es nur vier Zeilen sind - das Witzbild etwas behindert. Aber der Schöpfer eines Machwerkes darf je glücklicherweise selbst entscheiden, wie etwas gestaltet sein soll.