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Kerzenstumpf
Da steht sie nun, alles was noch übrig ist. Klein ist sie und ein wenig zur Seite geneigt. Runzlig auf der Außenhaut, wenn man bei einer Kerze von Haut sprechen darf. Das Wachs hat viele Spuren hinterlassen. Wie Tränen ist es herab gelaufen, hat Schrammen hinterlassen, die ehemals so glatte, wohlgeformte, schlanke Form zerfloss in tausend Narben. Von der einstigen Eleganz und Anmut ist nicht mehr viel übrig. Nur die Flamme selbst ist noch von der alten Kraft. Noch immer vom unbändigen Willen beseelt sich selbst aufzuzehren, zu erhellen und dabei zu vergehen und doch noch bis zum letzten Glimmen bereit sich auszubreiten.
Ich habe sie entzündet, habe mit ihr gespielt, die Flamme tanzen lassen, mit ihr Schattengestalten erschaffen und ließ sie wieder in der Dunkelheit verrinnen. Habe mich an ihrem Glanz erfreut, Trost in ihrem Licht gefunden und bin gewarnt worden, wie schnell die Wärme zur alles vernichtenden Glut werden kann. Und nun lehrt sie mich die Endlichkeit alles Seins. Sie zeigt mir wie schnell alle Pracht zu Ende sein kann, alle Macht verlischt und nichts bleibt als ein kleines bedauernswertes Häufchen, welches weggeworfen wird, nutzlos geworden, entsorgt. Nichts ist mehr übrig geblieben von dem was eben noch bewundert wurde. Nur noch ein kaum zu erahnender Fleck auf dem Untergrund, fast nicht zu unterscheiden von den Flecken ihrer Vorgänger und bald verdeckt von dem was folgt.
Aber noch ist es nicht so weit, noch steckt ein wenig Zeit in dem alten Stumpf und ich kann warten.
Ich habe sie entzündet, habe mit ihr gespielt, die Flamme tanzen lassen, mit ihr Schattengestalten erschaffen und ließ sie wieder in der Dunkelheit verrinnen. Habe mich an ihrem Glanz erfreut, Trost in ihrem Licht gefunden und bin gewarnt worden, wie schnell die Wärme zur alles vernichtenden Glut werden kann. Und nun lehrt sie mich die Endlichkeit alles Seins. Sie zeigt mir wie schnell alle Pracht zu Ende sein kann, alle Macht verlischt und nichts bleibt als ein kleines bedauernswertes Häufchen, welches weggeworfen wird, nutzlos geworden, entsorgt. Nichts ist mehr übrig geblieben von dem was eben noch bewundert wurde. Nur noch ein kaum zu erahnender Fleck auf dem Untergrund, fast nicht zu unterscheiden von den Flecken ihrer Vorgänger und bald verdeckt von dem was folgt.
Aber noch ist es nicht so weit, noch steckt ein wenig Zeit in dem alten Stumpf und ich kann warten.

Ich hoffe es wärmt ein paar Herzen in der kalten, dunklen Jahreszeit...
Kommentare
Miezel |
nars_13 |
Miezel |
@Girlan, Danke schön
deleted_5456 |
Das hat aber auch Tiefe, nicht wahr!? Die Kerzen scheinen plastisch und der Hintergrund dagegen ist matt und führt ins Verborgene, wo ich drei Gestalten zu erkennen glaube, die an einer Schlucht stehen. Was machen sie dort?
Spannendes Bild!
Mietzsweets |