HÖLDERLIN - Hyperions Schicksalslied - 1. Strophe

Illustration: HÖLDERLIN - Hyperions Schicksalslied - 1. Strophe 1
Friedrich Hölderlin

"HYPERIOS SCHICKSALSLIED"

Ihr wandelt droben im Licht
Auf weichem Boden, selige Genien!
Glänzende Götterlüfte
Rühren euch leicht,
Wie die Finger der Künstlerin
Heilige Saiten.

Schicksallos, wie der schlafende
Säugling, atmen die Himmlischen;
Keusch bewahrt
In bescheidener Knospe,
Blühet ewig
Ihnen der Geist,
Und die seligen Augen
Blicken in stiller
Ewiger Klarheit.

Doch uns ist gegeben,
Auf keiner Stätte zu ruhn,
Es schwinden, es fallen
Die leidenden Menschen
Blindlings von einer
Stunde zur andern,
Wie Wasser von Klippe
Zu Klippe geworfen,
Jahr lang ins Ungewisse hinab.

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Erschienen 1799 im zweiten Band des Briefromans
"Hyperion oder Der Eremit in Griechenland".
Illustration

HÖLDERLIN - Hyperions Schicksalslied - 1. Strophe

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